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Althaus tritt zur Landtagswahl in Thüringen an

6. März 2009

Er ist noch in der Reha-Klinik, aber schon weht ihm der Wind ins Gesicht. Unmittelbar, nachdem Thüringens Ministerpräsident Althaus sein Comeback ankündigte, verspricht ihm SPD-Chef Müntefering einen harten Wahlkampf.

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Ministerpräsident Dieter Althaus (Foto: AP)
Althaus will nach seinem Ski-Unfall wieder in die Politik zurückBild: AP

In einem Interview der "Leipziger Volkszeitung" vom Freitag (06.03.2009) sagte SPD-Chef Franz Müntefering, der thüringische Ministerpräsident müsse sich auf einen "mit aller Deutlichkeit" geführten Wahlkampf einstellen. "Die CDU hat in Thüringen versagt", sagte Müntefering. Zwar habe "Dieter Althaus einen persönlichen Schicksalsschlag erlitten. Über alle Parteigrenzen hinweg tut mir das leid. Keiner kann sicher sein, dass ihm etwas Vergleichbares nicht selber passiert." Ganz unabhängig davon müsse das Land aber gut regiert werden, fügte Müntefering hinzu. "Herr Althaus muss ganz genau prüfen, ob er das kann und will. Wenn er meint, er kann, dann wird er von uns als politischer Gegner mit einer schlechten Leistungsbilanz behandelt. Das galt vor seinem Unfall, das wird danach gelten."

"Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen"

Althaus hatte am Donnerstag angekündigt, er werde als Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl am 30. August antreten. Damit beendete er wochenlange Spekulationen um seine politische Zukunft. "Ich bin bereit, weitere fünf Jahre Verantwortung als Ministerpräsident zu übernehmen", hieß es in einer persönlichen Erklärung des CDU-Politikers, der sich zurzeit in einer Reha-Klinik am Bodensee befindet. Diese Entscheidung habe er nach Gesprächen mit seiner Familie und Freunden, nach ausführlicher Beratung mit den Ärzten und nach dem Abschluss des strafrechtlichen Verfahrens getroffen.

Thüringens Finanzministerin Birgit Diezel (Foto: AP)
Führt einstweilen die Regierungsgeschäfte: Finanzministerin DiezelBild: AP

Der 50-Jährige wird immer noch wegen eines Schädel-Hirn-Traumas behandelt, das er sich am Neujahrstag bei einem Skiunfall in Österreich zugezogen hatte. Dabei war eine 41 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. Am Dienstagabend hatte ihn ein österreichisches Gericht wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von rund 33.000 Euro verurteilt.

Teilnahme am Landesparteitag ist fraglich

Ob Althaus bei der Kandidatenkür auf dem Parteitag am 14. März persönlich anwesen sein wird, ist unwahrscheinlich. Landesgeschäftsführer Andreas Minschke sagte der Deutschen Presse-Agentur, eine schriftliche Erklärung von Althaus sei aber ausreichend. Thüringens Regierungssprecher Fried Dahmen teilte mit, Althaus werde in der kommenden Woche erstmals seit seinem Skiunfall mit seiner Stellvertreterin, Birgit Diezel, zusammentreffen. Hierzu werde Diezel in die Reha-Klinik reisen. Bereits seit dieser Woche stehe Althaus mit Diezel, anderen Kabinettsmitgliedern und der Staatskanzlei wieder telefonisch in Verbindung, sagte er. (mm)