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Flotter bauen am Hauptstadtflughafen

19. Dezember 2015

Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017, sechs Jahre später als geplant: Das klingt nicht besonders ehrgeizig. Wenn es allerdings um den neuen Berliner Flughafen geht, müssen die Bauherren selbst um diesen Termin kämpfen.

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Der Hauptstadtflughafen BER: Blick auf die Startbahnen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Auf der Baustelle des neuen Berliner Flughafens (BER) soll schneller gebaut werden. Angesichts des wachsenden Zeitdrucks werden der Zwei-Schicht-Betrieb und die Sechs-Tage-Woche ausgeweitet. Nach Planern, Projektmanagern und Objektüberwachern müssten auch die Baufirmen in den neuen Rhythmus einsteigen, sagte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller will im Januar die wichtigsten Baufirmen ins Gebet nehmen. Es gehe darum, "allen auch die Ernsthaftigkeit der Situation zu vermitteln", kündigte Müller an. Die geplante Eröffnung des drittgrößten deutschen Flughafens im zweiten Halbjahr 2017 sei zu schaffen. "Auch die Unternehmen müssen sagen: Wir wollen das jetzt", betonte der Regierungschef.

Die Bauarbeiten werden nach einem überarbeiteten Zeitplan nicht im März 2016 beendet, sondern vier Monate später. Es folgen Abnahmen, Testläufe und der Umzug vom Flughafen Tegel, der geschlossen wird.

Mehr Arbeitnehmer im Aufsichtsrat

Im Aufsichtsrat des Unternehmens haben die beteiligten Regierungen künftig weniger Einfluss. Wenn die Mitarbeiterzahl im März oder April die Marke von 2000 übersteigt, müssen nach dem Mitbestimmungsgesetz im Aufsichtsrat Eigentümer- und Arbeitnehmerseite gleich stark vertreten sein. Bislang haben Arbeitnehmer ein Drittel der Sitze. Die übrigen besetzen Berlin, Brandenburg und der Bund als Eigentümer. Zudem erhält das Unternehmen einen Arbeitsdirektor.

Flughafenchef Karsten Mühlenfeld (Foto: dpa)
Flughafenchef Karsten MühlenfeldBild: picture-alliance/dpa/Bernd Settnik

Die Kosten für den Flughafen sind seit Baubeginn 2006 von 2 Milliarden Euro auf bislang 5,4 Milliarden Euro gestiegen. In Kürze wächst der Rahmen auf mindestens 6,5 Milliarden Euro. Dafür müsste die EU-Kommission die geplante Finanzspritze von 2,2 Milliarden Euro genehmigen, die zur Hälfte schon in den bisherigen Kostenrahmen eingerechnet ist. Es zeichne sich eine positive Entscheidung der Kommission ab, sagte Berlins Regierender Bürgermeister. Nicht sicher ist jedoch, ob Brüssel einem Puffer von weiteren 400 Millionen Euro zustimmt.

rb/ww (dpa)