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Am Mann: Mark van Bommel

20. September 2007

Letztes Jahr wechselte er für 6 Millionen Euro zum FC Bayern München. Und plötzlich war er der neue der Star bei den Bayern. Und in der Bundesliga.

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Bild: DW-TV

DW-TV: Jetzt kommen Ribery, Klose, Zé Roberto, und Luca Toni. Bist du denn jetzt böse, dass du deinen Star-Bonus verloren hast?

Mark van Bommel: Nein gar nicht. Da mache ich mir keine Sorgen. Ich muss sagen: Es ist auch gut das andere jetzt im Rampenlicht stehen. Da kannst du dich selber wieder in den Hintergrund stellen. Und deine Arbeit machen auf dem Platz. Und das ist wichtig. Das die Mannschaft mich respektiert akzeptiert so wie ich wich bin und wie ich hier angekommen bin.

Wie viel Potenzial steckt in der Mannschaft?

Ja gut. Wir sind 2 Monate beieinander. Haben jetzt 2 Monate miteinander trainiert, Spiel gemacht. Man sieht schon, dass man schnell gut spielen kann, mit solchen Spielern. Wir haben auch eine super Kabine! Das wir sagen: Wenn etwas passiert, dann regeln wir das selber. Wir brauchen eigentlich keinen Trainer, der sagt: Du musst eine Strafe zahlen, oder was. Oder wenn etwas anderes passiert, wenn einer in einer Formkrise steckt, oder so, dann helfen die anderen. Das ist schon eine gute Mannschaft. Wenn die zusammen bleibt, dann kann etwas großes Entstehen!

Ist das Heißblut was Sie präsentieren? Oder ist das positives Engagement, was Sie rüberbringen wollen?

Ich glaub schon, dass man seine Mitspieler positiv antreiben will. Manchmal ist es auch gut, einen Zweikampf zu gewinnen. Das sind die Momente, wo man ein Spiel drehen kann, aber man muss die Momente erkennen! Und man probiert dann einen zu haben Einfluss auf das Spiel!

Aber du teilst auch manchmal aus: Und im Ligapokal Halbfinale hast du eine Tätlichkeit gegen Fernando Meira begangen. Wie passiert so was?

Ja gut das war nicht so schlimm. Das hat Fernando Meira selbst gesagt. Ich habe ihn nicht in die Weichteile berührt, sondern mit zwei Fingern im Bauchbereich. Und die Zeitung will natürlich schreiben, dass ich voll in die Weichteile gegriffen hab. Aber so schlimm war das nicht. Aber das darf nicht auf dem Fußballplatz passieren. Das ist klar!

Ulli Hoeneß hat danach gesagt: Wir müssen uns zurücknehmen. Und du hast auch gesagt, das du Dich mehr aufs Spiel konzentrieren musst.

Ja natürlich. Man hat schon schnell ein negatives Bild kreiert von einem Spieler. Und wenn man einmal so einen Stempel – sag ich das gut in deutsch? – hat, den Stempel kriegst du fasst gar nicht mehr weg.

Provoziert man da auch ein bisschen mehr den Gegenspieler?

Na gut, das mach ich nicht allein. Das macht fast jeder Fußballer, der probiert seinen Gegner zu provozieren: Spielerisch oder kämpferisch.

Und auch psychologisch!

Ja natürlich. Das gehört auch dazu, ist aber nicht der wichtigste Teil, glaube ich.

Was müsste ich jetzt tun, um sie zu provozieren?

Nicht viel!

Dann macht man eigentlich, um 3 punkte zu holen, fast alles: Man kann natürlich keinen Gegner verletzen.

Letztes Jahr haben Sie gesagt: "Bayern braucht mehr Deutsche Spieler"

Bayern ist ein Deutscher Verein. Die Hauptsprache muss deutsch sein. Die Fans müssen sich identifizieren können mit der Mannschaft. Wenn die Hauptsprache deutsch ist, dann ist das gut. Aber wenn der Mix nicht gut, braucht man einfach deutsche Spieler. Aber man muss auch Qualität kaufen!

Als du in Spanien angekommen bist, hast du die Journalisten aufgefordert, dich in spanisch nachfragen und nicht auf holländisch. Integration scheint Dir sehr wichtig zu sein!

Stimmt. Nicht nur bei mir. Das ist fast Pflicht für jeden Spieler. Wenn du irgendwo im Ausland hingehst: das du die Sprache lernst. Wie man lebt. Das du dich schnell eingewöhnst. Dass du dich integrierst in die Mannschaft, und auch außerhalb des Platzes. Du kannst natürlich auf holländisch ein Brot bestellen in Spanien.

Ich habe da ein Jahr gelebt. Es hat fast alles. Ist eine überragende Stadt. Es hat eine gute Kultur, Strand Meer, Essen, Wetter. Man kann da gut leben! Ich glaube, dass jeder da gut leben kann.

Wenn du vergleichen würdest. Barcelona mit dem Umfeld FC Bayern. Was glaubst du: Was unterscheidet die beiden?

Barcelona ist natürlich ein bisschen unruhiger, als Bayern München. Das kommt natürlich auch durch die Kultur, Menschen, aber auch weil sie alle 4, 5 Jahre, glaube ich, haben Sie eine Wahl für die Präsident. Das gibt viel Unruhe. Wenn man Pech hat, hat man alle 4, 5 Jahre einen neuen Präsidenten: eine ganz andere Struktur. Das gehört auch dazu, das muss man nicht ändern. Aber Bayern ist ein viel strukturierter Verein.

Alle wissen ganz genau, wer jeder ist. Eigentlich eine ganz große Familie. Wenn du die Spieler für den Verein behältst, es gibt nix schöneres. Die wissen, wie alles funktioniert und alles geht von alleine. Und sie wissen das jedes [Ansinnen] ein Ziel hat: Dass allein gewinnen zählt!

Vielen Dank. Ich habe alles gefragt, was ich fragen wollte. Guck mal, da hinten läuft das Spiel gegen Schalke…