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Analoges Satellitenfernsehen ist abgeschaltet

29. April 2012

An Warnungen und dringenden Handlungsempfehlungen hat es nicht gefehlt. Trotzdem dürften etliche Fernsehzuschauer buchstäblich in die Röhre schauen: Von diesem Montag an ist das analoge Sat-TV abgeschaltet.

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Symbolbild "Fernsehen" (Foto: fotolia)
Bild: Fotolia/mirpic

Die Zeit des analogen Satellitenfernsehens ist vorbei. In den frühen Morgenstunden wurde das analoge Signal endgültig abgeschaltet. Das Ende einer Ära. Millionen Betroffene in Deutschland sollten eigentlich längst auf digitalen Empfang umgeschaltet haben, doch nicht wenige Experten sind überzeugt: Einige tausend Fernsehzuschauer werden verblüfft vor schwarzen Bildschirmen sitzen.

Zahl der analogen Empfänger ist kontinuierlich gesunken

Rund 17 Millionen Haushalte in Deutschland empfangen ihr Fernsehprogramm über Satellit, weniger als zwei Millionen davon nutzten zum Jahreswechsel noch das analoge Signal. Mit der Informationskampagne "klardigital 2012" hatten öffentlich-rechtliche wie private Sender zwei Jahre lang auf den Abschalttermin hingewiesen und die Betroffenen zum Handeln aufgefordert. Doch gerade in den vergangenen zwei Wochen war der Absatz von digitalen Satelliten-Receivern und Fernsehern rasant in die Höhe gestiegen. Viele Kunden nutzen die Gelegenheit, um ihre komplette TV-Anlage aufzurüsten.

Meistens ist die Umstellung mit einem neuen Receiver erledigt. Nur in wenigen Fällen muss auch der LNB (Low Noise Block Converter), also der eigentliche Signalempfänger an der Satellitenschüssel, ausgetauscht werden. Auch der Wechsel zu Kabel, Internet-TV oder dem digitalen Antennenfernsehen DVB-T ist eine Alternative. Davon profitieren besonders Elektroindustrie, -handel und -handwerk. "Das ist schon eine Art zusätzliches Konjunkturprogramm", sagt Stefan Vollmer, Pressesprecher des Satellitenbetreibers Astra Deutschland. Er geht von einem zusätzlichen Umsatzpotenzial im dreistelligen Millionenbereich aus.

Die neue Technik bietet mehr Möglichkeiten

Es gibt aber auch die "Technikmuffel", die gar nicht wissen, wie sie ihr Fernsehprogramm empfangen: "Und die könnten natürlich übrig bleiben", sagt Michael Schidlack vom Branchenverband Bitkom. Wer dann einen Fachmann braucht, um seine Anlage auf dem Dach umzubauen, dürfte Terminschwierigkeiten bekommen. Das Handwerk verzeichnet eine relativ hohe Auslastung. Engpässe bei den Geräten gibt es aber nicht.

Letztendlich bringt das digitale Signal den Fernsehzuschauern einige Vorteile: Nur so ist hochauflösendes Fernsehen möglich und auch 3D-TV kann nach der Umstellung über Satellit empfangen werden. ARD und ZDF nutzen die Umstellung, um ihr Angebot an hochauflösenden Programmen für alle Fernsehkunden zu erweitern.

rb/hf (ARD, dpa)