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Angespannte Atmosphäre bei Kulturverhandlungen

22. Januar 2002
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Bei der für dieses Frühjahr geplanten Rückführung mittelalterlicher Bleiglasfenster aus der Marienkirche in Frankfurt an der Oder hat es bei den deutsch-russischen Kulturverhandlungen in Moskau Probleme gegeben. Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin sprach nach einem Treffen mit dem russischen Kulturminister Michail Schwydkoi von "Schwierigkeiten in konkreten einzelnen Schritten" bei der Rückführung der Meisterwerke aus dem 14. Jahrhundert. Ein Beispiel: Die russische Seite verlangt im Vorfeld einen Grundbuchauszug, der belegen soll, dass das Kirchengebäude tatsächlich der Kirche gehört.

Nach dem russischen Beutekunst-Gesetz, das alle nach dem Zweiten Weltkrieg nach Russland verschleppten Kulturgüter zu russischem Eigentum erklärt, darf kirchliches Eigentum zurückgegeben werden. Ein interministerieller Rat für Fragen der Beutekunst hatte im vergangenen Jahr vorgeschlagen, bei den Fenstern das Parlament entscheiden zu lassen. In Russland lagern noch etwa 200 000 Kunstwerke, zwei Millionen Bücher und Archivgut von drei Kilometern Regallänge aus Deutschland.