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Deutsch-türkisches Jugendwerk?

Christoph Strack22. November 2014

Die deutsch-türkischen Beziehungen rumpeln immer wieder. Ankaras Botschafter in Berlin, Hüseyin Avni Karslioglu, schlägt jetzt ein gemeinsames Jugendwerk vor. Es solle neue Perspektiven für die Zukunft eröffnen.

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Bayreuther Festspiele 2014 Botschafter Hüseyin Avni Karslioglu
Bild: picture-alliance/dpa

Der türkische Botschafter in Deutschland, Hüseyin Avni Karslioglu, hat zur Errichtung eines deutsch-türkischen Jugendwerks aufgerufen. Gemeinsames Ziel müsse sein, dass sich die kommende Generation beider Länder auf Augenhöhe stärker begegne, sagte Karslioglu am Freitag der Deutschen Welle in Berlin. So könnten "neue Brücken zwischen Deutschland und der Türkei, zwischen der Türkei und Deutschland wachsen". Dies könne eine unabhängige Organisation, die von beiden Staaten auf den Weg gebracht werde, am besten erreichen. "Da sind wir in der Pflicht." Die bereits bestehenden Aktivitäten privater Stiftungen seien begrüßenswert und könnten in Zukunft das Jugendwerk ergänzen.

Der Botschafter verwies darauf, dass Deutschland und die Türkei beziehungsweise das Osmanische Reich seit Jahrhunderten eine intensive und oft enge gemeinsame Geschichte hätten. Die Initiative eines Jugendwerks könne die jungen Menschen in beiden Ländern einander "noch näher bringen" und damit Perspektiven für die Zukunft eröffnen. Er mahnte, einen solchen Vorstoß nicht an finanziellen Überlegungen scheitern zu lassen.

"Mann kann auch Gutes auf Gutem aufbauen"

Seit vielen Jahren bestehen in Deutschland zwei Jugendwerke: ein deutsch-französisches und ein deutsch-polnisches. Sie sollen die Aussöhnung und Verständigung zwischen den einst verfeindeten Nachbarländern voranbringen. In Bälde soll es auch ein deutsch-griechisches Jugendwerk geben. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten beide Seiten vor wenigen Monaten.

Karslioglu sagte, die Aussöhnung zwischen den Deutschen und ihren französischen und polnischen Nachbarn sei wichtig gewesen und gewiss auch durch die Jugendbegegnungen vorangebracht worden. Aber man müsse nicht immer auf eine schwierige Vergangenheit blicken, um ein Jugendwerk zu errichten. "Man kann eben auch Gutes auf Gutem aufbauen." Letztlich säßen Türken und Deutsche bei vielen Themen längst im selben Boot und sollten ihre Beziehung durch mehr Begegnungen vertiefen.

Der griechische Botschafter in Deutschland, Panayotis Zografos und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) unterzeichnen am 12.09.2014 im Schloss Bellevue in Berlin eine Absichtserklärung zur Errichtung des deutsch-griechischen Jugendwerks, während der griechische Präsident Karolos Papoulias und Bundespräsident Joachim Gauck hinter ihnen stehen. (Foto: picture-alliance/dpa/B. Pedersen)
Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Errichtung eines deutsch-griechischen Jugendwerks am 12.09.2014Bild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen