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Anklage nach Amoklauf

30. Juli 2012

Zwölf Menschen starben im Kino von Aurora im US-Bundesstaat Colorado. Ob es für den Schützen die Todesstrafe geben wird, ist noch lange nicht entschieden. Nun hat die Staatsanwaltschaft zunächst einmal Anklage erhoben.

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Der mutmaßliche Amokschütze James Holmes. Foto: Reuters
Bild: Reuters

Der mutmaßliche Kino-Todesschütze von Colorado, James Holmes, muss sich wegen vielfachen Mordes, wegen versuchten Mordes und Sprengstoffbesitz verantworten. Insgesamt erhob die Staatsanwaltschaft mehr als 142 Anklagepunkte gegen den 24-jährigen Mann. Holmes sei erneut mit rot gefärbten Haaren vor den Richtern erschienen, heißt es in Medienberichten. Die Staatsanwaltschaft erwägt nach eigenen Angaben, die Todesstrafe zu fordern. Eine Entscheidung darüber muss spätestens 60 Tage nach der Anklageerhebung fallen.

Bei der "Batman"-Premiere

Holmes soll während einer "Batman"-Vorführung in dem Kino von Aurora zwölf Zuschauer erschossen und weitere 58 verletzt haben. Außerdem hatte er nach Angaben der Polizei in seiner Wohnung Sprengfallen aufgestellt, die ebenfalls Menschen töten sollten.

Als Reaktion auf das "Kino-Massaker" haben Vertreter der Demokraten von US-Präsident Barack Obama einen Gesetzentwurf zur Verschärfung der Waffengesetze auf den Weg gebracht. Der von Senator Frank Lautenberg und der Abgeordneten Carolyn McCarthy in Washington vorgestellte Entwurf sieht ein Verkaufsverbot für große Mengen Munition über das Internet vor.

USA: Obama fordert schärfere Waffengesetze

Kaum Chancen für Gesetzesinitiative

"Es ist eine Sache, ein Paar Schuhe online zu kaufen", erklärte Lautenberg. "Aber es sollte mehr als nur eines Mausklicks bedürfen, um tausende Schuss Munition anzuhäufen." Das Gesetz würde den Verkauf von Munition auf zugelassene Waffengeschäfte beschränken und Bestellungen im Umfang von mehr als 1000 Schuss meldepflichtig machen. Dem Vorstoß werden aber kaum Chancen eingeräumt, da eine Mehrheit im Kongress strengeren Waffengesetzen ablehnend gegenübersteht. Holmes soll in den zwei Monaten vor seinem Amoklauf mehr als 6000 Schuss Munition im Internet erworben haben.

wl/ml/qu (rtr, dpa, afp)