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Venezuela reagiert auf Obamas Annäherung

19. April 2009

Für seine neue Politik gegenüber Lateinamerika und Kuba erntet US-Präsident Barack Obama auf dem Gipfeltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten erste positive Reaktionen.

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US-Präsident Barack Obama und der venezolanische Präsident Hugo Chavez beim OAS-Gipfel in Trinidad (Foto: AP)
US-Präsident Barack Obama und der venezolanische Präsident Hugo Chavez beim OAS-Gipfel in TrinidadBild: AP

Bevor der 5. Gipfel der Organisation Amerikanischer Staaten an diesem Sonntag (19.4.2009) zuende geht, gibt es erste positive Signale zu den Vorstellungen von US-Präsident Barack Obama über eine neue, gleichberechtigte Zusammenarbeit mit den Staaten Lateinamerikas. Diese neuen bilateralen Beziehungen sollten von "gegenseitigem Respekt" und "gemeinsamen Interessen und Werten" getragen sein, hatte Obama betont und einem weiteren Diktat der USA gegenüber anderen Staaten eine klare Absage erteilt.

Venezuelas Präsident Hugo Chavez erwägt nun nach eigener Aussage, die Beziehungen zur USA wieder ganz offiziell aufzunehmen. Dazu soll Roy Chaderton als neuer Botschafter nach Washington geschickt werden. Chaderton ist Diplomat und repräsentiert Venezuela bei der OAS. Im Jahr 2008 hatte Chavez, als schärfster Kritiker der USA, die diplomatischen Beziehungen zur US-Regierung abgebrochen.

Obamas Vertrauensinitiative begann mit einer Rede gleich zu Beginn des Gipfeltreffens der amerikanischen Staaten am Freitagabend (17.04.2009) in der Hauptstadt von Trinidad und Tobago. Das neue Kapitel des Dialogs soll dabei nicht nur die wichtigsten Staaten Lateinamerikas umfassen, sondern auch Kuba. Das Land war zum Gipfel als einziger Staat des Kontinents nicht geladen.

Gruppenbild vom OAS-Gipfel (Foto: AP)
Alle da - außer Kuba...Bild: AP

Neuanfang braucht Zeit

Angesichts des lange gestörten Verhältnisses zwischen Kuba und den USA sowie vieler nicht eingehaltener Versprechungen gegenüber Lateinamerika, rechnet US-Präsident Obama mit einer längeren Phase der gesuchten Annäherung. Auf keinen Fall jedenfalls soll es künftig ein Ungleichgewicht im gemeinsamen Dialog geben. Obama sprach von "Junior- und Seniorpartnern", die er nicht wolle. Mehrfach unterstrich Obama, dass sich die USA verändert hätten.

Die neue Atmosphäre nutzte die argentinische Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner, um für die Aufhebung der US-Sanktionen gegenüber Kuba zu werben. Venezuelas Präsident Hugo Chavez, ein Freund der kubanischen Regierung, begrüßte Obama beim Amerika-Gipfel in Trinidad sehr herzlich und sprach davon, künftig ein Freund der USA sein zu wollen. Auf dem Treffen in Port of Spain scheint also einiges ins Rollen gekommen zu sein.

Konkrete Vorschläge

Die Zusammenarbeit zwischen den USA und Lateinamerika soll zunächst auf wirtschaftlichem Gebiet vertieft werden. Vor allem die Energieversorgung gelte es zu sichern, erklärte Barack Obama. Dabei gehe es auch darum, alternative Energien zu fördern.

Obama betonte, dass er sich bei allen Schritten um eine gemäßigte Position zwischen einer staatlich gelenkten Wirtschaft und einem hemmungslosen Kapitalismus bemühen wolle. Die neuen Töne wurden auf dem Gipfeltreffen überwiegend wohlwollend aufgenommen. (di/wl/ap/dpa/rtr)