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Anschläge Werk der Taliban

3. September 2010

Die tödlichen Anschläge von Lahore tragen die Handschrift der Taliban. Kaum überraschend, dass sich die islamistischen Terroristen jetzt zu dem Blutbad bekannt haben.

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Angehörige der Anschlagsopfer in Lahore trauern um die Toten (Foto ap)
Angehörige der Anschlagsopfer in Lahore trauern um die TotenBild: AP

Mit einem Anruf bei der Nachrichtenagentur Reuters haben sich die Taliban in Pakistan zu den jüngsten Selbstmordanschlägen am Mittwoch (1.9.2010) in Lahore bekannt. Der Anrufer bezeichnete sich als Sprecher eines hochrangigen Taliban-Ausbilders von Selbstmordattentätern. Er verkündete, die Explosion dreier Bomben inmitten einer Menge von schiitischen Gläubigen sei die Rache für den Tod unschuldiger Sunniten gewesen. Bei den Anschlägen am Mittwoch wurden 33 Menschen getötet. Es war der schwerste Anschlag in Pakistan seit Beginn der Flutkatastrophe vor einigen Wochen.

Pakistans Staatspresident Zardari (Foto ap)
Pakistans Staatspresident Zardari hat wenig Rückhalt im Volk, den Taliban ist seine Regierung ein Dorn im AugeBild: AP

Terrorexperten gehen davon aus, dass die Extremisten die angeschlagene Regierung in Islamabad zu einem empfindlichen Zeitpunkt weiter schwächen wollen. Millionen Menschen haben ihr Zuhause verloren, der Wirtschaft drohen empfindliche Einbußen. Die internationale Hilfe für die Flutopfer zielt auch darauf ab, die pakistanische Regierung im Kampf gegen die Taliban-Extremisten zu ünterstützen.

Bahre mit Todesopfer eines Anschlags in Peshawar (Foto ap)
In Peshawar verüben Taliban immer wieder SelbstmordanschlägeBild: AP

Unterdessen geht der militärische Kampf zwischen Regierung und Taliban im Nordwesten des Landes weiter. In der Nähe von Peshawar gerieten Polizisten in einen Hinterhalt. Ein ferngezündeter Sprengsatz tötete einen Polizisten und verletzte drei weitere. Zwar haben sich die Taliban zu diesem Anschlag noch nicht bekannt, er passt aber zu einer Serie von ähnlichen Angriffen, die die Extremisten in den Nordwest-Provinzen verüben, um die staatliche Kontrolle der Region zu unterminieren.

Autorin: Nicola Reyk (reu/ap)
Redaktion: Esther Broders