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Anschlag auf mexikanisches Kasino

26. August 2011

Mehr als 50 Menschen sind bei einem Brandanschlag auf ein Spielkasino in Mexiko ums Leben gekommen. Rettungskräfte rechnen mit weiteren Opfern. Ermittler machen Drogenkartelle für die Tat verantwortlich.

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Das Casino Royale in Monterrey steht in Flammen (Foto: ap)
Das brennende Casino Royale in MonterreyBild: dapd

Bei einem Brandanschlag auf ein Spielkasino in der nordmexikanischen Stadt Monterrey sind am Donnerstagnachmittag (25.08.2011, Ortszeit) mindestens 53 Menschen ums Leben gekommen. Diese Zahl nannte der Gouverneur des Staates Nuevo León, Rodrigo Medina. Nach Angaben der Rettungskräfte könnte die Zahl der Toten noch weiter steigen.

Vom Feuer gefangen

Rettungskräfte bergen Opfer aus dem Casino (Foto: ap)
Rettungskräfte bergen OpferBild: dapd

Mindestens zwei Dutzend bewaffnete Männer seien am Nachmittag in das Casino Royale eingedrungen und hätten die Spieler bedroht. Anschließend wurde eine brennbare Flüssigkeit vergossen und das Spielcasino angezündet, berichten Überlebende. Das Feuer habe sich rasch im gesamten Kasino verteilt und die Menschen dort eingeschlossen. Beinahe vier Stunden benötigte die Feuerwehr, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen.

Anstatt die Notausgänge zu benutzen seien viele Kasinobesucher bei dem Angriff in Toilettenräume oder Büros geflüchtet und hätten das Ausmaß des Feuers erst zu spät erkannt, erklärte der Zivilschutzchef Jorge Camaco. Einige konnte sich über das Dach vor den Flammen retten. Dutzende Menschen hätten eine Rauchvergiftung erlitten. Präsident Felipe Calderón verurteilte den Anschlag und sprach von einem "barbarischen Akt des Terrors". In einer Erklärung sprach er den Angehörigen seine Anteilnahme aus. Zudem schickte er Innenminister Francisco Blake nach Monterrey, der persönlich die Ermittlungen leiten soll.

Blutiger Drogenkrieg

Die Hintergründe des Überfalls blieben zunächst unklar. Generalstaatsanwalt León Adrian de la Garza machte ein Drogenkartell für den Anschlag verantwortlich, sagte aber nicht, welches. Die Drogenkartelle in Mexiko erpressen häufig Schutzgelder und drohen damit, Geschäfte zu zerstören oder niederzubrennen, wenn die Inhaber nicht zahlen.

Vor wenigen Jahren noch galt die Hauptstadt des Bundesstaates Nuevo León als sicherste Stadt Mexikos. Mittlerweile herrscht auch hier ein blutiger Drogenkrieg. Es war bereits das zweite Mal in drei Monaten, dass das Casino in Monterrey Ziel eines Anschlags wurde.

Autorin: Milena Furman (rtrd, dapd, afpd)
Redaktion: Thomas Kohlmann