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Anschlag verhindert

11. September 2007

Die türkische Polizei hat einen Bombenanschlag in der Hauptstadt Ankara verhindert. In einem Parkhaus im Stadtteil Kurtulus entdeckten Spürhunde einen mit Sprengstoff beladenen Kleinbus.

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Die Polizei riegelt die Umgebung des Parkhauses abBild: AP

Es sei "eine mögliche Katastrophe" verhindert worden, sagte der Gouverneur von Ankara, Kemal Önal, am Dienstag (11.09.2007). Er wolle sich nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn der Plan der Attentäter funktioniert hätte. Für Aussagen über die möglichen Täter sei es aber noch zu früh. Die 300-Kilo-Bombe auf der Grundlage von Natriumnitrat sei entschärft worden, die Gefahr sei gebannt.

Hohe Wachsamkeit

"Ankaras 11. September wurde verhindert", schrieb der Sender NTV auf seiner Website. Am sechsten Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September in den USA hatte auch die Türkei die Sicherheitsmaßnahmen verschärft.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu, die sich auf einen Augenzeugen beruft, sei der Kleinbus am frühen Morgen in dem Parkhaus abgestellt worden. Der Fahrer habe erklärt, er wolle Waren auf dem Markt verkaufen. Die Nummernschilder waren dem Bericht zufolge von einem anderen Fahrzeug gestohlen, dessen Eigentümer die Polizei informiert hatte. Der Polizeichef von Ankara, Ercüment Yilmaz, sagte, Details würden erst nach Abschluss der Untersuchungen genannt.

Strickmuster wie 2003

Türkische Medien berichteten unter Berufung auf die Polizei, in dem Wagen seien Säcke mit Sprengstoff gefunden worden. Experten entschärften die Bombe, mehrere Häuser wurden vorsichtshalber evakuiert, die Gasversorgung unterbrochen und die Umgebung abgesperrt. Viele Feuerwehrwagen und Krankenwagen wurden vorsorglich am Einsatzgebiet zusammengezogen. Der Sender CNN-Turk berichtete, die Polizei störe dort die Mobilfunknetze, um eine ferngesteuerte Zündung zu verhindern.

Natriumnitrat - ein Grundstoff für Düngemittel und Feuerwerksraketen - war bereits bei den tödlichen Bombenanschlägen in Istanbul 2003 eingesetzt worden. Dabei hatten türkische Selbstmordattentäter mit Verbindungen zum Terrornetz El Kaida zwei Synagogen, das britische Konsulat und eine Filiale einer Londoner Bank angegriffen. Mehr als 50 Menschen waren dabei ums Leben gekommen. (wga)