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Anschlag nahe des Kabuler Flughafens

28. Dezember 2015

Das Selbstmordattentat scheint wohlplatziert: Es ereignete sich genau einen Tag, nachdem die Friedensgespräche mit den Taliban wieder angeschoben wurden.

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Anschlagsort Kabul (Foto: picture-alliance/AP Photo/R.Gul)
Bild: picture-alliance/AP Photo/R.Gul

Die Attacke richtete sich offenbar gegen einen Konvoi der internationalen Streitkräfte in der Nähe des Flughafens Kabul. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden dabei mindestens 33 Menschen verletzt. Demnach habe der Täter einen Sprengstoffgürtel auf einer Straße in der Nähe des Flughafens gezündet. Bei der Explosion sei ein Kleinbus zerstört worden.

Die Taliban haben sich zu dem Attentat bekannt. Ihrem Sprecher Zabihullah Mujahid zufolge habe der Selbstmord-Anschlag gezielt "Invasionstruppen" gegolten. Seit Ende des Nato-Kampfeinsatzes vor knapp einem Jahr hatten die Taliban ihre Anschläge in Kabul verstärkt. Allein im Dezember wurden unter anderem zwei Spanier und vier afghanische Polizisten bei einem Angriff getötet.

Neue Friedensbemühungen mit Pakistan

Unterdessen haben die afghanische und die pakistanische Regierung einen Vorstoß zu neuen Verhandlungen mit den Taliban unternommen. Am Wochenende wurden Bemühungen bekannt, wonach die Gespräche mit den Taliban wieder aufgenommen werden sollen. Darauf verständigten sich Pakistans einflussreicher Armeechef Rahel Sharif und der afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani nach einem Treffen in Kabul. Bei den Gesprächen sei es um Sicherheitsfragen, Friedensbemühungen und den Kampf gegen den Terrorismus gegangen. Asim Bajwa, einer der Sprecher des pakistanischen Militärs, kündigte über den Kurznachrichtendienst Twitter Gespräche bereits für die erste Januarwoche an.

Die Friedensgespräche sollen unter Beteiligung von Gesandten der USA und Chinas stattfinden. Die Taliban äußerten sich zunächst nicht unmittelbar zu möglichen neuen Verhandlungen

Pakistan wird eine Schlüsselrolle zur Beilegung des Krieges in Afghanistan beigemessen. Die Taliban und andere militante Gruppen nutzen die unzugänglichen pakistanischen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan als Rückzugsgebiet. Verhandlungen mit den Aufständischen waren nach einem ersten Treffen im Juli nicht fortgesetzt worden.

tön/fab/rg (afpe/ape/rtr)