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Anschlagserie in Pakistan hält an

15. Oktober 2009

Pakistan kommt nicht zur Ruhe. In Lahore griffen Taliban-Kämpfer drei Polizeibüros an, in Kohat zündeten sie eine Autobombe. Mindestens 33 Menschen kamen bei den Angriffen ums Leben.

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Rettungskräfte bergen eine Leiche nach einem Anschlag in Lahore.
Rettungskräfte bergen eine Leiche in Lahore.Bild: AP
Pakistan Innenminister Rehman Malik Pressekonferenz in Islamabad
Pakistans Innenminister Rehman MalikBild: Abdul Sabooh

"Unser Gegner hat einen Guerilla-Krieg gestartet", sagte Pakistans Innenminister Rehman Malik einem regionalen TV-Sender. "Das sind bezahlte Terroristen, die unser Land destabilisieren sollen." In einer neuen Angriffswelle attackiert die radikalislamische Taliban gezielt öffentliche Einrichtungen des Landes. Dabei sind seit dem 5. Oktober mindestens 144 Menschen ums Leben gekommen.

Am Donnerstag (15.10.2009) stürmten Taliban-Kämpfer drei Polizeieinrichtungen in Pakistans zweitgrößter Stadt Lahore. Dabei kam es zu Gefechten mit der Polizei. Nach Angaben der Polizei  trugen die Angreifer Sprengstoffwesten, mit denen sich ein Teil der Angreifer am Ende des Schusswechsels in die Luft sprengten. Fernsehbilder zeigten drei Helikopter mit Scharfschützen, die über Lahore kreisten. Mindestens 25 Menschen sollen ums Leben gekommen sein.

Pakistanische Armee plant Großoffensive

Pakistanische Soldaten (Foto:ap)
Pakistans Armee steht vor einer Offensive in WaziristanBild: AP

In Kohat im Nordwesten Pakistans fuhr ein Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff gefülltes Auto in die Mauer einer Polizeistation. Dabei starben nach Behördenangaben mindestens 8 Menschen, darunter auch Kinder. Bei einem Anschlag in Shangla, einem östlichen Nachbarbezirk des Swat-Tals, waren am Montag (12.10.2009) mindestens 40 Menschen getötet worden. Laut Polizei wurden zudem mehr als 45 Menschen verletzt. 

Die Anschlagserie der Taliban gilt als Antwort auf Militäroffensiven der pakistanischen Armee sowie auf Luftangriffe der USA. Pakistanische Soldaten bereiten sich in diesen Tagen auf eine Großoffensive in der Bergregion Süd-Waziristan vor, die an Afghanistan grenzt und als Hochburg der Extremisten gilt. Am Donnerstagmorgen beschoss die US-Armee ein angebliches Terroristenversteck in Waziristan mit einer Drone. Dabei kamen mindestens vier Menschen ums Leben.

Autor: Benjamin Hammer (ap, afp, dpa)
Redaktion: Thomas Latschan