Anti-Kerry-Film sorgt für Zündstoff
13. Oktober 2004In der Dokumentation, die von einem ehemaligen Vietnam-Veteranen und Reporter der rechtsgerichteten Zeitung "Washington Times" zusammengestellt wurde, lassen die Veteranen kein gutes Haar an John Kerry. Die heute 60- und 70-Jährigen fühlen sich durch die Anti-Vietnam-Kriegsäußerungen des Präsidentschaftskandidaten Anfang der 1970-er-Jahre in ihrer Ehre verletzt. Kerry hatte im Anschluss an seinen Einsatz in Vietnam öffentlich von Kriegsverbrechen amerikanischer Soldaten gesprochen. Jetzt schlägt die Veteranen-Gruppe zurück.
Eine Plattform bietet ihnen die Sinclair-Gruppe, ein Konglomerat von 60 US-Fernsehkanälen, deren Besitzer als Freund und Gönner Präsident George W. Bushs bekannt ist. Unter den US-Demokraten ist man entrüstet und hat Protest bei der FCC, der nationalen Medien-Aufsichtsbehörde, eingelegt. "Es handelt sich ganz klar um einen parteiischen Angriff auf Senator Kerry", sagt Terry McAuliff, Parteivorsitzender der US-Demokraten. "Sie stellen ihr ganzes Programm eine Woche vor den Wahlen um, um einen anderthalbstündigen Angriff auf Kerry auszustrahlen."
Angebot an Kerry
Die Sinclair-Gruppe wehrt sich mit dem Argument, man habe Kerry angeboten, sich im Programm zu den Vorwürfen zu äußern und mit den Veteranen eine Diskussion zu führen. "Warum spricht John Kerry nicht mit diesen Leuten, die immerhin in vietnamesischer Kriegsgefangenschaft waren", sagt Mark Hyman, Vizepräsident der Sinclair-Mediengruppe und ergänzt: "Er hat sie seit über 30 Jahren ignoriert. Wenn er Angst vor diesen 60- und 70-Jährigen hat, die in Vietnam verwundet und gefoltert wurden, was sagt das über seine Fähigkeit aus El Kaida zu bekämpfen?"
Hymann war von seinem Konzernchef kürzlich in den Irak geschickt worden mit dem Auftrag die positiven Nachrichten über den Wiederaufbau des Landes zu finden. John David Smith, dem die Sinclair-Gruppe zusammen mit seinem Bruder gehört, hat den Präsidentschaftswahlkampf der republikanischen Partei und Präsident Bushs in diesem Jahr mit über 120.000 Dollar unterstützt.
TV-Lob für Bush
Nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 wies er die Moderatoren seiner lokalen Fernsehstationen an, Kommentare zu verlesen, in denen Präsident Bushs engagierter Kampf gegen das El-Kaida-Terror-Netzwerk gelobt wurde.