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Antonio Valencia: "Die Fans können große Dinge erwarten"

Das Interview führte Daniel Martinez19. Mai 2006

Er ist 20 Jahre jung und gilt als die größte Hoffnung Ecuadors für die Fußball-Weltmeisterschaft. DW-WORLD.DE sprach mit Antonio Valencia über seine Träume und die Aussichten des deutschen Vorrundengegners bei der WM.

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Ein Youngster soll es richten: Mittelfeldhoffnung Antonio ValenciaBild: DW

DW-WORLD.DE: Wenn der Trainer Luis Fernando Suárez nach dem Spieler von Ecuador gefragt wird, der in Deutschland eine entscheidende Rolle spielen soll, nennt er Ihren Namen.

Antonio Valencia: Im Ernst? Dass er so etwas sagt, ist eine riesige Motivation für mich. Es animiert mich, weiter und härter zu arbeiten, mich jeden Tag mehr anzustrengen. Die WM ist das größte Schaufenster des Fußballs.

Was haben Sie sich für die WM vorgenommen?

Fußball - Nationalmannschaft Ecuador
Grund zum Jubeln für Ecuador auch bei der WM?Bild: dpa

Ich werde mein Bestes geben. Jeden Tag stehe ich mit dem Willen auf, mich bei der WM in Topform zu präsentieren. Dafür trainiere ich hart. Mein Ziel ist es, der Welt mein Talent zeigen zu können.

Was möchte Antonio Valencia nach der WM erreichen?

Vor allem einen Stammplatz in meinem Klub Villareal zu sichern, damit wäre ich zufrieden.

Wie kommt Ihre Erfahrung aus der spanischen Liga der Nationalmannschaft Ecuadors zu Gute?

Sehr sogar. Mir, uns, hat die Erfahrung viel geholfen. Die Chance, mit Spielern wie Riquelme in Villareal oder anderen Großen zusammen zu spielen, hat mich als Fußballer reifer gemacht. Dadurch habe ich viel gelernt.

Ihr Trainer betont immer wieder, die Stärke von Ecuador liegt in der Geschlossenheit der Mannschaft. Pflegen die Spieler diesen Zusammenhalt auch außerhalb des Fußballplatzes?

Sport, Fußball, WM06 Michael Ballack
Respekt vor Ballack & Co.Bild: picture-alliance / dpa

Dass wir uns als eine kompakte Einheit verstehen, ist ein großartiges Gefühl, das nicht neu ist. Seit Jahren fühlen wir uns so. Es hat mit unserem ehemaligen Trainer Dario Gómez angefangen. Von ihm haben wir gelernt, wie wichtig unsere Freundschaft auf und außerhalb des Fußballfeldes ist. Der Trainer Suarez hat diese Einstellung übernommen und fortgeführt. Wir halten zusammen, das ist unser Kapital.

Auf eines kann Ecuador jedoch nicht verweisen: internationale Erfahrung.

Jetzt werden wir eine WM spielen, bei der die Spieler von Ecuador sich zeigen können. Damit wird es der eine oder andere Spieler schaffen, einen Schritt in Richtung internationalen Fußball zu machen. Wir werden Plätze in spanischen oder italienischen Klubs erobern und diese fehlende internationale Erfahrung verringern.

Was ist von Ecuador bei der WM zu erwarten?

Ich persönlich habe hohe Erwartungen. Insbesondere, dass die Mannschaft alles tut, um den Namen unseres Landes in Deutschland mit Würde zu repräsentieren. So, wie wir es bisher getan haben.

Was halten Sie von Ihrem Vorrundengegner Deutschland?

WM 2006 - Quartiere - Ecuador
Schmuck: das WM-Quartier des equadorianischen Teams in Bad KissingenBild: Stadt Bad Kissingen

Wir wissen, dass Deutschland ein komplizierter Gegner ist, dessen Fußball sehr stark, schnell und explosiv ist. Wir Ecuadorianer müssen uns bewusst machen, dass wir eine WM spielen werden und entsprechend das Turnier vorbereiten und absolvieren. Jede einzelne Trainingseinheit soll bewusst ausgeführt werden. Wir müssen bis zur WM unsere beste Leistung abrufen können, nicht nur gegen Deutschland.

Wie schätzen Sie die polnische Mannschaft ein?

Gegen Polen haben wir schon einmal gespielt. Damals lief es nicht gut, aber bei der WM wird es anders sein. Wir werden uns besser darauf vorbereiten. Gegen Polen müssen wir den Ball flach halten, gute Kombinationen spielen, schnell angreifen und die Flanken kontrollieren. So können wir sie in Schwierigkeiten bringen.

Was ist mit Ihrem dritten Gegner in der Vorrunde, Costa Rica?

Wir respektieren Costa Rica, genauso wie alle anderen Mannschaften. Sie sind bei der WM, weil Sie es verdient haben.

Wie weit kommt Ecuador bei der WM?

Es hängt davon ab, wie gut wir arbeiten. Wenn wir weiter machen wie bisher, werden wir mit Sicherheit sehr weit kommen.

Was kennen Sie von Deutschland?

Sehr wenig leider. Einmal habe ich mit Villareal gegen einen deutschen Klub gespielt, das war’ s. Ich weiß, dass Deutschland ein tolles Land mit schönen Städten ist.

Ihre Botschaft an die Fans von Ecuador?

Sie müssen uns weiter unterstützen. Dann können sie große Dinge von Ecuador erwarten.