1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Antrittsbesuch in der alten Heimat

26. Februar 2013

Deutschland ist für die USA der größte Handelspartner in Europa. Grund genug für den neuen amerikanischen Außenminister John Kerry nach Berlin zu reisen und die Kanzlerin zu loben.

https://p.dw.com/p/17lo0
John Kerry und Angela Merkel (Foto: reuters)
Bild: Reuters

"Wir danken Ihnen für eine exemplarische Führung", sagte Kerry zu Beginn seines Treffens mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Dort hatte er auch seinen Amtskollegen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) getroffen.

Für den Amerikaner ist der Besuch auch eine Rückkehr an alte Stätten.Der Diplomatensohn war elf Jahre alt, als sein Vater 1954 nach Berlin versetzt wurde. Auf eigene Faust erkundete John Kerry die geteilte und vom Krieg noch immer schwer gezeichnete Stadt. Diese frühen Erfahrungen an der Verwerfungslinie zwischen West und Ost haben den Mann geprägt, der nun als neuer Außenminister der USA nach Berlin reiste.

Es ist wunderbar, wieder hier in Berlin zu sein", sagte Kerry denn auch auf deutsch zu Beginn seines Antrittsbesuchs. Nach einer Diskussionsrunde mit Jugendlichen kam der Außenminister mit seinem deutschen Kollegen Guido Westerwelle und Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Bei den Gesprächen im Auswärtigen Amt sprachen sich beide Minister für eine weitere Stärkung der transatlantischen Beziehungen aus. Auch die Verhandlungen über eine transatlantische Freihandelszone sollten rasch beginnen. Beide Seiten erhoffen sich davon Wachstum und Arbeitsplätze.

Treffen unter Freunden - Kerry in Berlin

Erster diplomatischer Erfolg

Das Schwerpunktthema aber war Syrien: Am Montag hatte Kerry in London einen ersten Achtungserfolg erzielt und die syrische Opposition doch noch zu einer Teilnahme an der internationalen Konferenz bewegen können. Eigentlich wollten die Assad-Gegner die Verhandlungen in Rom boykottieren, weil die internationale Staatengemeinschaft ihrer Ansicht nach zu wenig gegen das Blutvergießen in ihrer Heimat tue. Kerry hatte an die Opposition appelliert, sie solle ihre Chance nutzen, in diesen Verhandlungen gehört zu werden. Anschließend hatte der US-Außenminister mit einem Führer der syrischen Oppositionsplattform telefoniert.

Kerrys weitere Themen in der deutschen Hauptstadt sind der Atomstreit mit dem Iran, der geplante Abzug der internationalen Kampftruppen aus Afghanistan und der Nahost-Konflikt.

Neue Nähe - transatlantische Beziehungen

Zudem ist eine Begegnung mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow geplant, der dazu nach Berlin kommt. Kerry ist seit Anfang Februar im Amt. Der ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidat ist der Nachfolger von Außenministerin Hillary Clinton, die nicht mehr weitermachen wollte.

rb/as (ap, afp, dpa)