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Araber einigen sich auf Friedensplan

28. März 2002

Nach dem chaotischen Start geht vom Gipfel der Arabischen Liga doch noch ein Friedenssignal aus: Die Konferenz in Beirut stimmte der Initiative des saudischen Kronprinzen Abdullah weitgehend zu.

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Arabische Zustimmung zum Friedensplan von Kronprinz AbdullahBild: AP

Abdullah hat Israel in seiner Initiative die Aufnahme normaler Beziehungen und Sicherheit angeboten. Im Gegenzug solle Israel einen palästinensischen Staat anerkennen und alle Flüchtlinge zurückkehren lassen. Außerdem sollen sich die Israelis aus den seit 1967 besetzten Gebieten zurückziehen.

Israel reagiert zurückhaltend

Israel hat zurückhaltend auf den Friedensplan reagiert. Der arabische Vorschlag sei eine bedeutende und interessante Initiative, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Allerdings scheine die Frage des Rückkehrrechts für palästinensische Flüchtlinge problematisch. Zuvor hatte ein anderer Sprecher des Ministeriums die arabische Initiative als unannehmbar zurückgewiesen. Die USA hingegen lobten den Entwurf als bedeutsamen Schritt.

Noch am Vortag hatten einige Teilnehmer der Konferenz mit einem Scheitern des Gipfels gerechnet. Es kam zu einem Eklat, als die palästinensische Delegation unter Protest den Saal verließ. Anlass soll ein Streit um die Übertragung einer Ansprache des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat gewesen sein.

Gastgeber Libanon hatte eine Direktübertragung abgelehnt. Die Rede war aber auch von "technischen Schwierigkeiten". Am Donnerstag hatte sich der diplomatische Pulverdampf verzogen: Als die Palästinenser in den Sitzungssaal zurückkehrten, wurden sie mit Applaus begrüßt.

Mubarak beleidigt?

Von Anfang an hatte der Gipfel unter keinem guten Stern gestanden: Arafat war nicht nach Beirut gekommen. Er befürchtete, dass der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon ihm die Rückkehr verweigern würde. Angeblich aus Solidarität mit Arafat blieb auch der ägyptische Präsident Husni Mubarak dem Treffen fern. Nicht wenige in Beirut vermuten jedoch, dass Mubarak sich von der saudischen Friedensinitiative in die zweite Reihe gedrängt fühlte. (hh)