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Arabische Liga streitet über Syrien-Mission

2. Januar 2012

Angesichts andauernder Gewalt des syrischen Staatsapparats gegen die Opposition wächst die Kritik an der Beobachtermission der Arabischen Liga. Deren Generalsekretär Al-Arabi versucht gegenzusteuern.

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Nabil al-Arabi (Foto: dpa)
Nabil Al-Arabi gesteht ein, dass in Syrien weiter geschossen wirdBild: picture-alliance/dpa

Angesichts andauernder Gewalt des syrischen Staatsapparats gegen die Opposition wächst die Kritik an der Beobachtermission der Arabischen Liga. Eigentlich sollen die Beobachter helfen, das Blutvergießen zu beenden, doch ihre Anwesenheit bleibt bislang oftmals wirkungslos.

In Kairo bestätigte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil Al-Arabi, am Montag (02.01.2012) vor der Presse, dass es in Syrien trotz der Anwesenheit der Beobachter weiter Gefechte gebe. "Ja, es wird noch geschossen, und ja, es gibt Heckenschützen", sagte Al-Arabi, dessen Pressekonferenz von arabischen TV-Sendern live übertragen wurde. Er betonte jedoch, die Beobachtermission der Liga, die in der vergangenen Woche begonnen hatte, sei nicht gänzlich erfolglos. Die Streitkräfte hätten sich aus den Wohngebieten zurückgezogen und damit einen zentralen Punkt des Friedensplans der Liga umgesetzt. "Es gibt keine militärische Präsenz mehr in den Städten und Wohnvierteln, in der Protesthochburg Homs sind die Menschen mit Lebensmitteln versorgt worden, Leichen konnten geborgen werden", fügte Al-Arabi hinzu.

Arabische Liga zerstritten

Syrische Deomonstranten in Homs (Foto: ap)
Proteste in Homs im DezemberBild: Sham News Network/dapd

Ein einflussreiches Gremium der Liga hatte zuvor den sofortigen Abbruch der Mission in Syrien verlangt. Wenn vor den Augen der Beobachter weiter Gewalttaten geschähen, werde man von Präsident Baschar Al-Assad nur als Deckung missbraucht, erklärte das so genannte Arabische Parlament, ein Berater-Ausschuss mit 88 Liga-Delegierten. Seit dem Eintreffen der Mission vor knapp einer Woche habe es keine Besserung der Lage gegeben.

In mehreren syrischen Städten hatten nach dem Freitagsgebet vergangene Woche bereits zehntausende Menschen auch gegen die Delegation der Arabischen Liga demonstriert, weil sie das Blutvergießen nicht stoppen konnte. Für Empörung hatten auch Äußerungen des Delegationsleiters gesorgt, der nach einem Besuch in der Protesthochburg Homs berichtet hatte, ihm sei nichts Besorgniserregendes aufgefallen.

Autorin: Ulrike Quast (dpa,rtr)
Redaktion: Martin Muno