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Arcandor hat Insolvenz beantragt

9. Juni 2009

Der angeschlagene Touristik- und Handelskonzern Arcandor hat Insolvenz angemeldet. Ein Antrag auf staatliche Unterstützung war abgelehnt worden.

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Demonstrierende Menschen (Foto: AP)
Protestierende Angestellte der Arcandor-Tochter KarstadtBild: AP

Das Ringen um staatliche Hilfen aus dem Deutschlandfonds ist für den angeschlagenen Touristik- und Handelkonzern Arcandor erstmal vorbei. Das Unternehmen stellt Antrag auf Insolvenz. Am Montag hatte die Bundesregierung den Antrag auf einen Notkredit in Höhe von 437 Millionen Euro abgelehnt. Soviel brauchte der Konzern, um das operative Geschäft für sechs Monate am Laufen zu halten. Auch eine Staatsbürgschaft wollte die Regierung nicht gewähren.

Uhr mit Karstadt-Schriftzug (Foto: AP)
Läuft die Uhr für den Handelskonzern langsam ab?Bild: AP

Noch in der Nacht zum Dienstag wollte der Konzernvorstand mit Eigentümern, Vermietern und Banken über ein stärkeres Engagement für Arcandor diskutieren. Das war die Bedingung dafür, noch einmal einen nachgebesserten Antrag auf Staatshilfe zu stellen.

Regierung lehnte ersten Antrag ab

Schaufensterpuppen mit Plakat (Foto: AP)
Die Karstadt-Beschäftigten äußern Unverständnis über die BundesregierungBild: AP

Dem Konzern steht das Wasser bis zum Hals. Bei Arcandor werden am 12. Juni Kredite über 650 Millionen Euro fällig. Für deren Refinanzierung hätte das Unternehmen staatliche Hilfe benötigt. Größte Kreditgeber von Arcandor sind die BayernLB, die Commerzbank und die Royal Bank of Scotland.

In Folge der Insolvenz könnte Arcandor nun zerschlagen werden. Bislang ruht das Unternehmen auf den drei Säulen Tourismus (Thomas Cook), Warenhäuser (Karstadt) und Versandhandel (Primondo mit Quelle). Außerdem könnte die knapp 53 prozentige Beteiligung am Ferienflieger Thomas Cook verkauft werden.

Andere richten ihre Hoffnung darauf, dass es im Insolvenzverfahren eine Lösung mit dem Konkurrenten Metro geben könnte. Bislang konnten sich die beiden Konzerne nicht auf ein Zusammengehen unter dem Dach einer Warenhaus AG einigen.