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Argentinien contra IWF

14. Januar 2002

Die stellvertretende IWF-Direktorin Krueger hat das Wirtschaftsprogramm von Präsident Duhalde kritisiert. Argentinien wehrt sich gegen die Einmischung „aus 10.000 Kilometern Entfernung“.

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Straßenbild in Buenos AiresBild: AP

Die argentinische Regierung hat sich gegen die Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Wehr gesetzt. In einem Radiointerview sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister Jorge Todesca am Wochenende in Buenos Aires, der IWF gebe Ratschläge "aus 10.000 Kilometern Entfernung." Todesca erklärte, die Regierung von Präsident Eduardo Duhalde arbeite an einem sehr vernünftigen Programm und brauche keine Ratschläge von Seiten des IWF. Todesca: "Je weniger die IWF-Funktionäre sagen, umso besser."

In einem Brief an die argentinische Regierung hatte die stellvertretende IWF-Direktorin Anne Krueger das Wirtschaftsprogramm von Präsident Duhalde kritisiert. Nach Ansicht von Krueger ist das argentinische Wechselkurssystem mittelfristig nicht stabil genug. Künftige IWF-Hilfe für Argentinien hänge nach Krueger davon ab, ob IWF-Delegierte, die an diesem Montag (14. Januar 2002) in Buenos Aires eintreffen, dem Regierungsprogramm grünes Licht geben.

Peso im freien Wechsel

Argentinien hat einen zweigeteilten Wechselkurs für die Landeswährung Peso. Für den Außenhandel legte die Regierung den Dollarkurs mit 1,40 Pesos fest. Für alle anderen Finanztransaktionen schwankt der Peso im freien Wechsel.

Argentinien hatte vor Weihnachten angekündigt, dass es seine hohen Schulden von 155 Milliarden US-Dollar nicht mehr bezahlen kann. Vergangene Woche musste die Regierung den Peso abwerten, der mehr als zehn Jahre lang im Wechsel 1:1 an den US-Dollar gekoppelt war.

Seit vier Jahren steckt das zweitgrößte südamerikanische Land in einer schweren Rezession. Die Bankkonten der Argentinier sind eingefroren, sie dürfen von ihren Giro- und Sparkonten nur 1500 Pesos pro Monat abheben. (pg)