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Argentinien gibt Falklandkrieg-Dokumente frei

3. April 2015

Präsidentin Kirchner will 33 Jahre nach dem Falklandkrieg geheime Dokumente zu dem Konflikt mit Großbritannien öffentlich machen. Die Inseln im Südatlantik sorgen noch immer für Spannungen zwischen beiden Staaten.

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Argentinische Soldaten Gedenken den Opfern des Falklandkriegs (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Bei einer Veranstaltung in Ushuaia auf Feuerland sagte Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner, sie habe die Aufhebung der Geheimhaltung der Dokumente angeordnet. Das Verteidigungsministerium habe nun 30 Tage Zeit, die Dokumente zu dem militärischen Konflikt öffentlich zu machen. Kirchner äußerte sich bei einer Gedenkfeier zum Beginn des kurzen Krieges vor 33 Jahren.

Die staatliche Zugehörigkeit der 400 Kilometer vor der südargentinischen Küste im Atlantik gelegenen Falklandinseln, die in Argentinien "Islas Malvinas" heißen, ist zwischen beiden Ländern noch immer umstritten. Nach einer Invasion der argentinischen Armee lieferten sich beide Länder 1982 einen kurzen Krieg um die Inseln, die sich seit 1833 unter britischer Kontrolle befinden. Argentinien hat seinen Anspruch auf die Inselgruppe aber ungeachtet der miliärischen Niederlage in dem Konflikt nicht aufgegeben.

Cristina Kirchner in der Bucht von Ushuaia beim Gedenken an die Opfer des Falklandkriegs (Foto: Reuters)
Cristina Kirchner in der Bucht von UshuaiaBild: rgentine Presidency/Handout via Reuters

Argentinien erkennt Referendum nicht an

Im Jahr 2013 hatten sich die etwa 3000 Bewohner der Inseln in einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit für einen Verbleib bei Großbritannien ausgesprochen. Sie hatten die Abstimmung selbst initiiert, um ein Zeichen gegen die Ansprüche Argentiniens zu setzen. Argentinien erkennt das Referendum aber nicht an.

Kirchner sagte in Ushuaia - der Stadt, die Argentinien formal zur Hauptstadt der Malvinen erklärt hat - ihr Land sei entschlossen, die Souveränität über die Malvinen mit friedlichen Mitteln, "mit Hilfe des Völkerrechts und des Dialogs" zurückzuerlangen.

Ende März hatte sich der Konflikt zugespitzt: So kündigte Großbritannien eine Verstärkung seiner Militärpräsenz vor den Falklandinseln an. Damit reagiere London auf eine "sehr konkrete Bedrohung" durch Argentinien, hieß es. Buenos Aires bestritt das.

Im Falklandkrieg 1982 besetzten argentinische Truppen rund zehn Wochen lang die zu Großbritannien gehörenden Inseln. London schickte 28.000 Soldaten in den Südatlantik, Buenos Aires rund 20.000. Nach 74 Tagen endete der Konflikt für Argentinien mit einer herben Niederlage, die im folgenden Jahr den Sturz der Militärdiktatur nach sich zog. Auf argentinischer Seite starben 649 Soldaten, für Großbritannien fielen 255 Soldaten.

qu/sti (dpa, afp)