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Wieder zurück in Deutschland

1. April 2013

Der in Syrien angeschossene langjährige ARD-Fernsehkorrespondent Jörg Armbruster ist wieder zurück in Deutschland. Er wurde aus der Türkei nach Stuttgart geflogen, wo er nun weiter medizinisch versorgt wird.

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Jörg Armbruster (Archivfoto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Fernsehjournalist, dessen Heimatsender der Südwestrundfunk (SWR) ist, war am Freitag im nordsyrischen Aleppo schwer verletzt worden. Sein Zustand ist nach SWR-Angaben stabil. Armbruster war nach einer Notoperation mit einem Krankenwagen zunächst in die Türkei gebracht und dort weiter versorgt worden.

Ob der 65-Jährige in einen Schusswechsel geriet oder gezielt von Heckenschützen beschossen wurde, ist noch nicht völlig geklärt. Er hatte sich mit dem Hörfunkreporter Martin Durm seit Anfang der Woche im Gebiet der Freien Syrischen Armee aufgehalten, um eine Reportage über die Rebellen zu drehen. Durm, der mit Armbruster zurückkehrte, blieb unverletzt.

Gefahr auch für das ZDF

Ein ZDF-Team um den Korrespondenten Dietmar Ossenberg war vor kurzem in Syrien ebenfalls unter Beschuss geraten. Bei Dreharbeiten vor einer Woche in Damaskus sei in der Nähe eine Granate eingeschlagen, sagte ein ZDF-Sprecher. Von dem Team sei aber niemand verletzt worden. Mittlerweile sei es wieder aus Syrien ausgereist.

Schriftzug und Logo des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira (Foto: picture-alliance/dpa)
Auf Journalisten des arabischen Nachrichtensenders wurde ein Kopfgeld ausgesetztBild: picture-alliance/dpa

Für arabische Journalisten hat sich die Lage besonders verschärft: Im syrischen Staatsfernsehen lobte ein in Kuwait lebender Geschäftsmann ein Kopfgeld auf arabische Journalisten aus. Der bekennende Sympathisant von Präsident Baschar al-Assad kündigte an, dass jeder, der in Syrien einen Reporter der Sender Al-Dschasira oder Al-Arabija festnehme, eine Belohnung von umgerechnet etwa 100.000 Euro erhalte.

Traurige Bilanz

Der im März 2011 begonnene Aufstand gegen Syriens Präsident Assad hat laut Schätzungen der Vereinten Nationen bislang mehr als 70.000 Menschen das Leben gekostet. Nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" wurden auch 23 Journalisten getötet.

Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden allein im März mehr als 6000 Menschen getötet - so viele wie noch nie in einem Monat. Unter den Opfern sollen fast 2100 Zivilisten sein, auch etwa 300 Kinder und ebensoviele Frauen.

haz/pg/kis (dpa, afp)