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Armee marschiert in Honduras auf

17. Juli 2009

Mit Protesten und Straßensperren haben Anhänger des Ende Juni entmachteten Präsidenten Zelaya den Druck auf die Putschisten erhöht. Die Interims-Regierung ließ Truppen aufmarschieren.

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Soldaten vor ihren Waffen (Foto: AP)
Soldaten wappnen sich gegen mögliche AusschreitungenBild: AP

"Manuel Zelaya muss zurückkehren", skandierten hunderte aufgebrachte Demonstranten in der Hauptstadt Tegucigalpa. Sie blockierten unter den Augen von Soldaten und Bereitschaftspolizei die nördlichen und südlichen Zufahrtsstraßen nach Tegucigalpa. Die Polizei berichtet auch von Blockaden wichtiger Straßen nach El Salvador. Die Demonstranten wollen an diesem Freitag (17.07.2009) ihre Protestaktionen fortsetzen.

Honduras im Belagerungszustand

Anhänger des gestürzten Staatschefs Zelaya (Foto: AP)
Anhänger des gestürzten Staatschefs ZelayaBild: AÜ

Die Interims-Regierung unter Übergangspräsident Roberto Micheletti ließ - um möglichen Unruhen vorzubeugen - Soldaten im ganzen Land Position beziehen. "Honduras befindet sich im Belagerungszustand" berichtete der Dokumentarfilmer Walter Hernández. "Der größte Teil des Landes ist militarisiert". Ein Hubschrauber überfliege ständig Tegucigalpa, es seien Sirenen von Krankenwagen zu hören, hieß es weiter. Laut Augenzeugen ist das Department Olancho, die Heimat des gestützten Staatschefs Zelaya, vollkommen abgeriegelt.

Zelaya will nach Honduras zurückkehren

Ein Demonstrant zündet eine Rauchbombe (Foto: AP)
Die Lage spitzt sich zuBild: AP

Der am 28. Juni mit Hilfe der Streitkräfte entmachtete Präsident ist nach Angaben einer Vertrauten auf dem Rückweg nach Honduras. Er werde einen alternativen Regierungssitz einrichten, um von dort aus den "letzten Kampf" gegen die Putschisten zu führen, sagte die frühere Außenministerin des Landes, Patricia Rodas, in Bolivien.

Am Dienstag hatte Zelaya seine Anhänger trotz vielfältiger Warnungen zum Volksaufstand aufgerufen, um seine Rückkehr ins Präsidentenamt zu erzwingen. Übergangspräsident Roberto Micheletti ist nach eigenen Angaben zu einem Rücktritt bereit, allerdings nur, wenn Zelaya nicht an die Macht zurückkehrt.

Die USA und die Organisation Amerikanischer Staaten OAS fordern eine Rückkehr des gestürzten Präsidenten ins Amt.

Schwierige Vermittlungsgespräche

Am Samstag sind weitere Verhandlungen der Konfliktparteien unter Vermittlung des Präsidenten von Costa Rica, Óscar Arias, geplant. Er strebt die Einsetzung einer Regierung der nationalen Versöhnung in dem mittelamerikanischen Land an. (se/gmf/ap/rtr/afp/dpa)

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