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Armee tötet mehrere Tamilen-Führer

18. Mai 2009

Beim Einsatz der Armee Sri Lankas gegen die tamilischen Rebellen sind laut Militär mehrere ranghohe Führer der Aufständischen getötet worden. Unter ihnen ist auch der oberste Rebellenchef Velupillai Prabhakaran.

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Rebellenführer Velupillai Prabhakaran (Foto: AP)
Blutiges Ende für Rebellenchef Velupillai PrabhakaranBild: AP

Laut Berichten des srilankischen Staatsfernsehens wurde Prabhakaran am Montag (18.05.2009) von Regierungstruppen erschossen. Der Anführer der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) versuchte nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Colombo, in einem Krankenwagen zu fliehen. Bei der Aktion seien auch zwei seiner Begleiter getötet worden.

Wie der TV-Sender weiter meldete, sind auch Prabhakarans Stellvertreter Puttu Amman und der Chef der marineähnlichen Sea Tigers, Sooai, tot. Damit wäre die gesamte Führungsmannschaft der LTTE ausgelöscht.

Auch Sohn des Rebellenführers unter den Toten

Bereits zuvor hatte das Verteidigungsministerium den Tod von sieben weiteren hochrangigen LTTE-Anführern mitgeteilt. Unter ihnen ist demnach auch der 24-jährige Sohn von LTTE-Chef Prabhakaran.

Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht bestätigt werden, da die Regierung Journalisten und Hilfsorganisationen den Zugang zur Kriegszone verwehrt.

Rebellen beenden Bürgerkrieg nach 26 Jahren

Srilankische Soldaten neben einem Flugabwehrgeschütz der LTTE (Foto: AP)
Die srilankischen Truppen haben den Kampf gegen die Rebellen offenbar gewonnenBild: AP

Die LTTE hatte am Sonntag nach 26 Jahren Bürgerkrieg ihre Waffen niedergelegt. Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapakse will am Dienstag bei einer Ansprache im Parlament formal erklären, dass der Kampf gegen die Rebellen beendet ist.

Am Montag tat dies bereits der Armeechef Sri Lankas, Generalleutnant Sarath Fonseka. Die Aufständischen hätten eine totale Niederlage erlitten, sagte er im Fernsehen. "Heute haben wir den Auftrag erfüllt, den uns der Präsident gegeben hatte, nämlich das Land von der LTTE zu befreien."

Die Rebellen hatten für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit im Nordosten Sri Lankas gekämpft. Während sie 2006 noch mehr als ein Drittel des Landes unter ihrer Kontrolle hatten, blieb ihnen nach der im Januar begonnenen Offensive der Armee zuletzt nur noch ein kleines Dschungelgebiet.

Mindestens 70.000 Menschen kamen bei dem Bürgerkrieg seit 1983 ums Leben. Durch die jüngste Eskalation der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Aufständischen sind bereits rund 250.000 Menschen zu Flüchtlingen geworden.

Demonstrationen in Sri Lanka und Deutschland

Am Montag demonstrierten mehr als 1000 Srilanker vor der britischen Botschaft in Colombo. Sie warfen der Regierung in London vor, die tamilischen Rebellen zu unterstützen. Die Demonstranten bewarfen das Botschaftsgebäude mit Steinen und Eiern und zündeten eine Puppe an, die den britischen Außenminister David Miliband darstellen sollte.

Tamilische Demonstranten und Polizisten an einem Gleis am Frankfurter Hauptbahnhof (Foto: AP)
Am Frankfurter Hauptbahnhof fielen wegen der Proteste mehrere Züge ausBild: AP

In mehreren deutschen Großstädten hatten am Wochenende Hunderte Tamilen demonstriert, um auf die Lage in ihrem Heimatland aufmerksam zu machen. Sie blockierten Bahnstrecken und Autobahnen, wodurch es zu Zugverspätungen und -ausfällen sowie Staus kam.

Der Frankfurter Hauptbahnhof war zwei Stunden lang lahmgelegt. Zwischen Düsseldorf und Essen kam der Verkehr auf der Autobahn 52 stundenlang zum Erliegen. (gri/det/dpa/ap/afp)

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