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Armenien/Deutschland: Geschäftsleute optimistisch

12. Oktober 2006

Das deutsch-armenische Business-Forum in Jerewan (ab 9.10.) war nur als "Informationsbesuch" geplant, aber natürlich geht es weit über das bloße Kennenlernen hinaus. Die Geschäftsbeziehungen sind gut. Und ausbaufähig.

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Steigende UmsätzeBild: dpa

Für die armenischen Unternehmen ist das Forum eine Chance, ihre verschiedenen Geschäftsfelder zu präsentieren, darunter die Präzisionstechnik, Organische Feinchemie, Informationstechnologie, Lebensmittelverarbeitung und das Bauwesen. Für die Vertreter der 17 teilnehmenden deutschen Unternehmen, darunter Siemens, Alcatel Deutschland und AREVA Energietechnik, ist es eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Der stellvertretende Minister für Handel und Wirtschaftsentwicklung Armeniens, Tigran Dawtjan, erklärte, in Armenien bestünden bereits 61 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung. Jetzt gebe es die Möglichkeit, diese Zahl zu erhöhen.

Rohstoff-Verarbeitung in deutscher Hand

Der Optimismus der Geschäftsleute beider Länder ist mit dem Umfang des Außenhandels-Umsatzes Armeniens mit Deutschland zu erklären. Dieser ist im Zeitraum Januar-August 2006 um fast vier Prozent gewachsen und hat die Summe von 187,7 Millionen Dollar erreicht. Dabei wird aus Armenien nach Deutschland mehr exportiert als umgekehrt. Die armenischen Lieferungen nach Deutschland belaufen sich auf einen Gegenwert von fast 100 Millionen Dollar. Der Chefredakteur der armenischen Wirtschaftszeitung "Basis", Aschot Aramjan, sagte im Gespräch mit der Deutschen Welle, bei den armenischen Exporten nach Deutschland handele es sich vor allem um wertvolle Rohstoffe, wie Kupfer und Molybdän.

Aramjan beziffert die deutschen Investitionen in die armenische Wirtschaft auf 130 Millionen Dollar. Sie seien vor allem in das Kupfer-Molybdän-Kombinat in Sangesur geflossen. Das Aktien-Kontrollpaket des Kombinats gehört dem deutschen Unternehmen Chronimet. Außerdem sind 48 Prozent der Aktien des Jerewaner Reineisen-Werks, wo Molybdänkonzentrat verarbeitet und Ferromolybdän produziert wird, in deutscher Hand.

Zusammenarbeit in vielen Bereichen möglich

"Natürlich müssen in Zukunft die Investitionen breiter gestreut werden", meint Wirtschaftsexperte Aramjan. Sie müssten auch in andere Wirtschaftsbereiche fließen. Dem Experten zufolge sei gerade hierfür das Business-Forum wichtig. Auf beiden Seiten bestehe der Wunsch, die Kontakte auszubauen und neue gemeinsame Unternehmen zu gründen. Deutsche Unternehmer erklärten, den Export armenischer Waren nach Deutschland fördern zu wollen.

Die deutschen Teilnehmer des Business-Forums sind sich einig, dass ein Ausbau der Zusammenarbeit im Bereich der Lebensmittelverarbeitung wünschenswert sei, ebenso die weitere Kooperation bei der Verarbeitung von Edelmetallen. Auch die Beziehungen in den Bereichen Telekommunikation, Elektronik, Straßenbau und im Handel sind ausbaufähig. Unter den Geberländern, die Armenien in der Wirtschaftsentwicklung fördern, liegt Deutschland nach den USA an zweiter Stelle.

Aschot Gasasjan, Jerewan
DW-RADIO/Russisch, 11.10.2006, Fokus Ost-Südost