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USA: Anti-IS-Kampf weit von Ende entfernt

4. Mai 2016

Der US-Verteidigungsminister hat die Bündnispartner in der Koalition gegen den "Islamischen Staat" eindringlich zu mehr Engagement aufgerufen. Zudem will er die NATO gegen die Terrormiliz in Stellung bringen.

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US-Verteidigungsminister Ashton Carter beim Treffen der Anti-IS-Koalition in Stuttgart (Foto: Getty Images/AFP/D. Roland)
Bild: Getty Images/AFP/D. Roland

"Die Koalition muss und kann mehr tun", sagte Ashton Carter nach einem Treffen mit zehn weiteren Verteidigungsministern der Anti-IS-Allianz in Stuttgart (Artikelbild). "Zusammen müssen wir den IS nachhaltig besiegen."

Carter stellte die internationale Allianz aber auf einen langen Kampf ein. "Dieser Kampf ist weit von einem Ende entfernt und es gibt große Risiken", sagte er. Am Dienstag war ein US-Soldat in der Nähe des nordirakischen Mossul im Gefecht mit dem IS getötet worden. Carter brachte auch eine Beteiligung der NATO am Kampf gegen den IS ins Spiel. In diesem Zusammenhang erwähnte er eine mögliche Beteiligung von Awacs-Aufklärungsflugzeugen.

Bislang 12.000 Luftangriffe gegen IS geflogen

Bei dem Treffen in Stuttgart, an dem auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen teilnahm, ging es nicht nur um die Bekämpfung der Dschihadistenmiliz in Syrien und im Irak, sondern auch in Libyen. Der Allianz gegen den IS gehören insgesamt mehr als 60 Staaten an. Sie war im September 2014 gegründet worden, seitdem hat die Koalition nach eigenen Angaben fast 12.000 Luftangriffe in Syrien und im Irak geflogen. In Libyen ist sie - noch - nicht aktiv.

Deutschland beteiligt sich mit Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak und mit der Ausbildung kurdischer Soldaten am Kampf gegen den IS. Zudem unterstützen sechs "Tornado"-Aufklärungsflugzeuge und ein Tankflugzeug die Luftangriffe. Die Bundeswehr hat seit September 2014 insgesamt 1800 Tonnen Waffen und Ausrüstung geliefert. Dazu zählen 20.000 Gewehre und 1000 Panzerabwehrraketen. Rund 130 deutsche Soldaten bilden die kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Nordirak aus.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre niederländische Kollegin Jeanine Hennis-Plasschaert in Stutttgart (Foto: picture-alliance/dpa/M. Murat)
Frauenpower: Bundesverteidigungsministerin von der Leyen und ihre niederländische Kollegin Jeanine Hennis-PlasschaertBild: picture-alliance/dpa/M. Murat

Von der Leyen: "Keiner kann alles machen"

Ein Kampfeinsatz deutscher Soldaten - etwa die Entsendung von Jagdbombern - ist aber kein Thema. "Keiner kann alles machen", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nach dem Treffen in Stuttgart. "Deshalb sollten wir auf den Gebieten, auf denen wir inzwischen gut sind und helfen können, unsere Hilfe auch weiter ausdehnen, also intensivieren und nicht über den Rahmen hinausgehen, den wir uns selber gesteckt haben."

sti/djo (ape, dpa, rtr)