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Berliner Songwriter Maximilian Hecker erfolgreich in Asien

23. April 2009

"In Asien ist die Romantik Teil der Kultur, ganz anders als in Deutschland heutzutage" - so erklärt Maximilian Hecker seinen Erfolg. Einfach perfekt für seine Songs von Liebe und Glück.

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Maximilian Hecker (Quelle: Tim Brakemeier, dpa)
Der Sänger und Songschreiber Maximilian HeckerBild: pIcture-alliance/ dpa

Mittlerweile covern sogar taiwanesische Megastars die Hits von Maximilian Hecker. Das ist nicht nur gut für das Ego des Berliner Songschreibers, sondern auch gut fürs Konto. Denn ohne die Einnahmen aus den Tantiemen aus Asien könne er nur schwer als Musiker überleben, sagt er. Denn in Deutschland wird Maximilian Hecker immer noch mit Argwohn seitens der Presse beobachtet. "Die Journalisten fragten, ob ich die Songs ironisch meinen würde oder ob ich sie auf den Arm nehmen will mit meiner angelesenen Romantik-Attitüde", so Hecker im Interview.

Unter den 10 Besten

Hecker singt ins Mikrofon (Quelle: picture-alliance(jazzarchiv)
Hecker wäre gerne weniger romantischBild: picture-alliance/ jazzarchiv

Aber der ehemalige Straßenmusiker meint es ernst mit seinen extrem romantischen Songs, die manchmal ins Weinerliche abdriften. Ende der 90er Jahre stand Maximilian Hecker noch mit seiner Akustikgitarre in Berlin am Hackeschen Markt und gab Coverversionen von Oasis zum Besten. Dort hatte ihn dann ein A&R-Manager entdeckt, der seine Stimme sehr ungewöhnlich fand. Im Jahre 2001 kam dann sein Debütalbum "Infinite Love Songs" heraus, das in der renommierten New York Times in der Kategorie Blues und Rock unter die zehn besten Alben des Jahres gewählt wurde.

Ein weicher Charakter

Nach zwei weiteren Alben veröffentlichte Maximilian Hecker dann seine vierte CD auf einem Majorlabel. Nachdem dieses aber aufgekauft worden war, stand der Songschreiber plötzlich ohne Plattenvertrag da. Da er aber einige Songs für Werbespots in Asien zur Verfügung gestellt hatte, konnte er mit dem Geld sein aktuelles Album "One day" aufnehmen. Er habe Asien viel zu verdanken, so Hecker. Und auch dem Goethe-Institut, das ihn 2003 auf Tour nach Shanghai, Hong Kong und Beijing geschickt hatte. Seitdem habe er eine besondere Beziehung zu dem Kontinent und wenn er dort sei, dann fühle er sich wie ein kleines Kind, nicht nur wegen seines Erfolges dort. "Die vielen Tourneen haben mich in meinem Charakter weicher gemacht", behauptet der schlaksige Sänger.

Ein wandelndes Klischee

Maximilian Hecker
Maximilian Hecker: Ironie?Nein, danke!Bild: V2 records

Vor kurzem hat Maximilian Hecker sogar seinen ersten Song für einen chinesischen Sänger verfasst, und das auf chinesisch. Ein paar Brocken hätte er sich mittlerweile angeeignet. Und auch dieses Lied ist wieder extrem romantisch geworden. "Manchmal habe ich das Gefühl, ich wäre ein wandelndes Klischee", wundert sich der Berliner. "Ich leide sogar darunter und ich wäre gerne weniger romantisch." Aber warum eigentlich? Heckers sentimentale Ader hat ihn populär gemacht, wenn auch nicht in seiner Heimat.

Autor: Ralf Kennel

Redaktion: Matthias Klaus