Sankore Moschee in Timbuktu, Mali
DaF-Verbände weltweit

Malischer Deutschlehrerverband

In Mali arbeiten Deutschlehrer unter sehr schwierigen Bedingungen. Um Lehrer wie Schüler zu motivieren, organisiert der malische Deutschlehrerverband jedes Jahr die nationale Deutscholympiade.

Ibrahim Keita hat als Kind Deutsch als Fremdsprache gewählt, weil er den deutschen Fußball so sehr mochte. Seit 2012 ist er im malischen Deutschlehrerverband aktiv. Er vertritt den Verband in kulturellen Belangen und hält den Kontakt zum Internationalen Deutschlehrerverband (IDV). Ibrahim Keita unterrichtet Deutsch an mehreren Gymnaisen.

Deutsche Welle: Herr Keita, Sie waren dieses Jahr zum ersten Mal in Deutschland. Wie war das für Sie?

Ibrahim Keita: Für mich war das sehr interessant. Natürlich war alles sehr ungewohnt, aber es war eine gute Gelegenheit, mein Deutsch zu üben. Ich hatte nur das kleine Problem, dass die Deutschen sehr schnell sprechen. Dann habe ich immer gesagt: „Können Sie bitte etwas langsamer sprechen, damit ich das verstehen kann?“ Das war am Anfang ein bisschen schwierig für mich, aber es hat geklappt.

Sie haben ja sogar in einer Gastfamilie gelebt in Deutschland, haben Sie dann auch einen Kulturschock bekommen?

Lacht. Nein, ich war ja auch schon mal in der Schweiz und ich war auch schon einmal in Frankreich. Es war nur das erste Mal in Deutschland. Deswegen habe ich eigentlich keinen Kulturschock bekommen, glaube ich.

Sie organisieren jedes Jahr gemeinsam mit dem Goethe-Institut die nationale Deutscholympiade in Mali, warum ist Ihnen diese Veranstaltung so wichtig?

Das ist eine große Motivation für die Schüler. Manche Schüler, die nicht so motiviert sind, fragen immer, was sie mit Deutsch in der Zukunft machen sollen. Das ist die Frage. Und als Antwort können wir Ihnen auch diese Olympiade nennen.

Aber zurzeit ist die Organisation etwas schwierig, weil das Goethe-Institut wegen des Krieges nach Burkina Faso gegangen ist. Nun bekommen wir zum Glück etwas Unterstützung von der Botschaft.

Wie gehen Sie im Verband mit der schwierigen politischen Lage um?

Darüber sprechen wir selten im Verband. Hier in der Hauptstadt Bamako bekommen wir nicht so viel mit von den Problemen. Unsere Aktivität beschränkt sich auf die Organisation der nationalen Deutscholympiade und die Weiterbildung der jungen Deutschlehrer. Aber über Politik sprechen wir sehr selten.

Und wie steht es um die Arbeitsbedingungen der Deutschlehrer insgesamt?

Preisverleihung der Deutscholympiade 2014
Bei der Preisverleihung der Deutscholympiade kommen auch oft Vertreter der deutschen Botschaftnull AMAPLA

Unsere Mitglieder sind alle Deutschlehrer an Gymnasien. Das heißt, sie arbeiten als Deutschlehrer oder Deutschlehrerinnen. Das ist eine Arbeit für uns, und davon können wir Geld verdienen, und für uns ist es sehr wichtig.

Deswegen möchten wir viele Schüler motivieren, Deutsch zu lernen. Wenn es viele Schüler gibt, ist das auch gut für uns. Das heißt, wir können auch gut verdienen.

Ich arbeite zum Beispiel an einer privaten Schule und an einer öffentlichen Schule. An der privaten Schule werde ich pro Stunde bezahlt, da bekomme ich umgerechnet zwei Euro für eine Stunde. An der öffentlichen Schule verdiene ich etwas mehr.

Benutzen Sie in Ihrem Deutschunterricht auch manchmal Material von der Deutschen Welle?

Es ist sehr schwierig, weil alles im Internet ist. Ich habe einen Computer mit Verbindung, aber nicht an der Schule. Ich höre regelmäßig die Nachrichten von der Deutschen Welle. Aber für den Unterricht kann ich die Materialien nicht nutzen.
 

Die wichtigsten Infos in Kürze:

Der malische Deutschlehrerverband (Association Malienne des Professeurs de Langue Allemande, AMAPLA) wurde 1984 gegründet. Er hat circa 100 Mitglieder. Der Vorstand trifft sich alle zwei Wochen.
 

Vorstandsgremium:

  • Ramatou Kone (Vorsitzende)
  • Hamidou Kone (Erster Generalsekretär)
  • Mahamadou Thioye Sidibe (Zweiter Generalsekretär)
  • Fatoumata Sira Simaga (Erste Kassiererin)
  • Salimata Diallo (Zweite Kassiererin)
  • Alassane Sy (Erster Koordinationssekretär)
  • Kohiri Traore (Zweiter Koordinationssekretär)
  • Boureima Diarra (Buchprüfer)
  • Ibrahim Keita (Erster Kultursekretär)
  • Adama Gounde (Zweiter Kultursekretär)
     

IDV-Kontaktperson:

Ibrahim Keita, ibrahimdkeita [at] yahoo.fr