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Atom-Gespräche mit dem Iran werden im Mai fortgesetzt

14. April 2012

Im Streit um das iranische Atomprogramm haben Teheran und die internationale Gemeinschaft den Stillstand überwunden. Nach Gesprächen in Istanbul zeigte sich die EU-Außenbeauftragte Ashton vorsichtig optimistisch.

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Catherine Ashton und Said Dschalili (Foto: dpa)
Catherine Ashton und Said DschaliliBild: picture-alliance/dpa

Am 23. Mai solle in der irakischen Hauptstadt Bagdad weiter über das iranische Atomprogramm verhandelt werden, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton vor der Presse in Istanbul. Ziel sei nun, den Streit "Schritt für Schritt" beizulegen. Grundlage der Gespräche solle der Atomwaffensperrvertrag sein, wobei die 5+1-Gruppe das Recht des Irans auf die friedliche Nutzung der Atomenergie vollständig achte. Zur 5+1 gehören Deutschland und die fünf Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats: China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA.

Nun gehe es darum, bis zu dem Treffen im Mai in Bagdad weiter gegenseitiges Vertrauen zu schaffen, betonte Ashton. Sie wertete es als Erfolg, dass bei den Gesprächen in Istanbul Zeit und Ort für ein weiteres Treffen vereinbart wurde.

Nach Angaben aus der iranischen Delegation schlug der Iran vor, sein höher angereichertes Uran unter Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA selbst zu Brennstäben zu verarbeiten. Nach eigenen Angaben verfügt Teheran über knapp 100 Kilogramm Uran, das auf 20 Prozent angereichert wurde. Niedrig angereichertes Uran (3,5 Prozent) könnte als Teil eines Tauschgeschäfts im Ausland verarbeitet werden. Das Material könne in Russland höher angereichert und in Frankreich zu Brennstäben verarbeitet werden.

Gespräche vor einem Jahr endeten in Sackgasse

Die letzten Atomgespräche der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands mit dem Iran waren vor mehr als einem Jahr ohne Ergebnis abgebrochen worden, nachdem Teheran sich geweigert hatte, das Thema Urananreicherung auf die Agenda zu setzen.

Fortschritte bei Atomgesprächen

Der iranische Atomunterhändler Said Dschalili hatte vor der Wiederaufnahme der Gespräche in Istanbul "neue Initiativen" zur Beilegung des Konflikts angekündigt und im Gegenzug "einen konstruktiven Ansatz" von der 5+1-Gruppe verlangt.

Westen fürchtet Atombombenbau durch Iran

Mehrere westliche Länder befürchten, dass der Iran seine Fertigkeit zur Anreicherung von Uran am Ende zum Bau von Atombomben nutzen könnte. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad pocht dagegen auf das Recht, Atomtechnik für die Energieerzeugung und die medizinische Forschung zu nutzen.

qu/det (dpa, dapd, rtr, afp)