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Atomgespräche mit Teheran gescheitert

22. Februar 2012

Der Iran hat dem Team der Internationalen Atomenergiebehörde den Zutritt zu einer umstrittenen Anlage ein weiteres Mal verweigert. Auch sonst gab es bei den zweitägigen Gesprächen keine Fortschritte.

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Techniker arbeiten im Reaktorgebauede des Atomkrafwerks in Buschehr (Archivfoto: dapd)
Bild: dapd

Enttäuscht und ohne Antworten im Gepäck sind die hochrangigen Experten unter Leitung des belgischen Chefinspektors Herman Nackaerts nach zweitägigem Aufenthalt aus dem Iran abgereist.

Teheran hält Atomanlage unter Verschluss

Bei diesem zweiten Besuch des Teams der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) innerhalb von vier Wochen hatten die UN-Mitarbeiter wiederum Zugang zu der auf einem Militärstützpunkt gelegenen Anlage Parchin verlangt. Die IAEA vermutet, dass dort an der Entwicklung einer Atomwaffe gearbeitet wird. Möglicherweise werden Versuche mit atomaren Raketensprengköpfen simuliert.

Kein Fortschritt im Atomstreit mit Teheran

Die Regierung in Teheran ließ einen Besuch jedoch nicht zu. Bereits im Januar war dem Team die Besichtigung der Anlage untersagt worden.

Iran verweigert die Zusammenarbeit

Auf ihrer Internetseite beklagte die UN-Behörde, die ihren Sitz in Wien hat, die mangelnde Kooperationsbereitschaft des Iran mit der Delegation vor Ort. Danach bemühten sich die IAEA-Inspektoren intensiv darum, noch andere offene Fragen zum umstrittenen Atomprogramm des Landes zu klären - ohne Erfolg.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und beharrt auf seinem Recht zur Urananreicherung.

Die Europäische Union prüft derzeit die Antwort des Iran auf ihr Angebot zur Wiederaufnahme der Atomgespräche zwischen Teheran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland. Sie waren vor gut einem Jahr abgebrochen worden. Der Iran hatte grundsätzlich Gesprächsbereitschaft signalisiert, aber gleichzeitig den Ton verschärft. So drohte das Land Deutschland und weiteren EU-Staaten mit dem Stopp der Öllieferungen. Vor einigen Tagen hatte das Ölministerium zudem die Order ausgegeben, alle Lieferungen an Frankreich und Großbritannien einzustellen und war damit EU-Sanktionen zuvorgekommen.

se/wa (afp, dpa, dapd, rtr)