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Auf den Spuren der alten Schweden

29. November 2001

Die vielen thematischen Reiserouten in Deutschland haben Zuwachs bekommen. Die "Schwedenstraße" im Norden ist eine binationale Themen-Strecke.

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Schwedenköpfe im Wismarer HafenBild: AP

"Sie lässt historische Gemeinsamkeiten mit Nachbar Schweden wieder aufleben und knüpft bestehende Bande enger", sagt Haik Porada vom Nordischen Institut der Universität Greifswald. Das Institut begleitet das Projekt mit geschichtlicher Forschung.

Der Anstoß für das Vorhaben Schwedenstraße ging nicht von deutscher Seite aus. Im Vorjahr ergriff der schwedische Botschaftsrat Göran Larsson in Berlin die Initiative und fand bei Historikern, Politikern und Tourismusexperten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg breite Unterstützung. Offene Türen rannte er auch bei den von der Schwedenzeit besonders tangierten Orten und Regionen im Ostseeraum ein. Sie wollen im Fremdenverkehr mit dem interessanten historischen Pfund wuchern.

Norddeutsche oder Südschweden

Untrügliche Zeugnisse an der über 700 Kilometer langen Route belegen, dass die scherzhafte Bezeichnung "Südschwede" für die Norddeutschen nicht aus der Luft gegriffen ist. In den kriegerischen Zeiten zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert beherrschte und beeinflusste die einstige Großmacht Schweden das Leben in weiten Teilen des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs. Das begann 1630 während des Dreißigjährigen Krieges mit der Ankunft der königlich-schwedischen Flotte an der Insel Usedom und endete formal erst 1903 damit, dass Schweden auf die Wiedererlangung der Stadt Wismar samt Insel Poel und Amt Neukloster verzichtete, die von ihm für 1,25 Millionen Hamburger Banco (eine historische Währung) an das Herzogtum Mecklenburg verpfändet worden war.

Schwedenköpfe

In Wismar sind die Spuren der Schweden denn auch heute noch am augenfälligsten. Beispielsweise gibt es im Hafen die buntbemalten hölzernen Schwedenköpfe, und am Markt das Gasthaus "Alter Schwede", das für jeden Wismar-Besucher geradezu ein Muss ist. Viele Relikte aus der Schwedenzeit gibt es auch auf den Inseln Rügen und Usedom, in den Hansestädten Greifswald und Stralsund, im westmecklenburgischen Gadebusch sowie im südlichen Berliner Raum in Grossbeeren, Fehrbellin und Wittstock - in Form von Wehranlagen, Bauwerken, Soldatenfriedhöfen, Waffen, Schmuck, Dokumenten und dergleichen. (pg)