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Vorbild Britta Heidemann

2. Oktober 2009

Die deutschen Fechter kämpfen derzeit in Antalya um Weltmeisterschafts-Medaillen. Der Fechtsport besteht allerdings nicht nur aus der Weltspitze. Für die Zukunft steht talentierter Nachwuchs bereit.

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Die Degen-Fechterin Britta Heidemann zeigt ihre Goldmedaille von Peking. Foto: dpa
Bild: dpa

Natürlich will Deutschlands Fechtstar Britta Heidemann in Antalya ihren WM-Titel verteidigen. Sie möchte im richtigen Moment topfit sein, gibt sich nach außen allerdings bescheiden. "Die Tendenz geht nach oben. Über eine Medaille würde ich mich riesig freuen", beschreibt sie ihre Ziele für das Turnier in der Türkei.

Erfolge bringen Vorbilder

Nachwuchsfechterin Julia Morawitz bei einem Gefecht. Foto: Morawietz
Nachwuchsfechterin Julia Morawietz in AktionBild: Morawietz

Dort wo Heidemann zum jetzigen Zeitpunkt sportlich steht, möchte jeder Athlet hin – ganz nach oben. Auch Julia Morawietz träumt von diesem Ziel. Sie ist 16 Jahre alt und Degenfechterin in dem Verein, in dem auch Britta Heidemann das Fechten gelernt hat, dem TSV Bayer 04 Leverkusen. Schon jetzt ist sie deutsche und rheinische A-Jugend-Meisterin und hat zwei besondere Ereignisse vor sich. "Im nächsten Jahr sind Jugendolympia in Singapur und Europameisterschaften in Athen.“ Anfang des Jahres kämpfte sie bei den deutschen Meisterschaften mit der Gold-Siegerin von Peking in einer Mannschaft. Den gemeinsamen Wettkampf mit Britta Heidemann beschreibt sie als "etwas Besonderes". "Sie hat uns vom Rand aus zugeschaut und uns gesagt, was gut und schlecht war." Mit ihren Erfolgen ist Heidemann Julias großes Vorbild. Das Nachwuchstalent schätzt besonders die "natürliche und nicht überhebliche Art" an ihrer prominenten Teamkollegin.

Britta Heidemann nach ihrem Goldcoup von Peking. Foto: AP
Britta Heidemann nach ihrem Goldcoup von PekingBild: AP

Dieser Rolle ist sich Britta Heidemann bewusst und gibt jungen Sportlerinnen und Sportlern Tipps mit auf den Weg. "Man kann viel erreichen, wenn man sich die Messlatte entsprechend hoch legt. Man sollte sich nie unterschätzen, weil man manchmal Ziele erreichen kann, die man sich gar nicht zugetraut hätte." Dies vermittelt sie nicht nur durch ihre Erfolge. Heidemann engagiert sich auch außerhalb der Fechtbahn. Beispielsweise unterstützt sie Förderinitiativen wie das Grüne Band, ein Preis für Vereine, die besondere Nachwuchsarbeit leisten. "Ich finde, dass der Nachwuchs die Förderung genießen muss und auch Vorbilder braucht", begründet sie ihren Einsatz.

Kampf gegen die eigene Psyche

Nachwuchsfechterin Julia Morawietz
Nur wer hart trainiert, gewinntBild: Morawietz

Die Förderung ist die eine Seite auf dem Weg zum Erfolg. Die andere Seite ist körperliche Überwindung und Motivation. Erfolg ist immer verbunden mit hartem Training. Julia Morawietz trainiert drei Mal pro Woche zwei Stunden lang, hinzu kommen die Wettkämpfe und das Alltagsleben einer 16-Jährigen. Schule, Familie und Freunde dürfen nicht zu kurz kommen. Woher sie die Motivation für das Training nimmt, beschreibt sie mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht: "Es macht mir einfach Spaß, dann braucht man dazu gar keine Motivation."

Nachwuchsförderung durch mediale Beachtung

Damit noch mehr Nachwuchs gewonnen werden kann, wünscht sich Britta Heidemann ein größeres Interesse in den Medien für den Fechtsport und andere olympische Disziplinen: "Die Sportler haben es sich verdient und es würde besonders dem Nachwuchs gut tun." Zusätzlich sind mit größerem öffentlichem Interesse auch größere Einnahmen, etwa durch Werbung, verbunden. “Finanzielle Unterstützung braucht ein jeder Sport", betont Heidemann.

Autor: Martin Becker
Redaktion: Stefan Nestler