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Auftakt für Europäisches Taizé-Jugendtreffen

28. Dezember 2011

Gemeinsam debattieren, beten und singen: In Berlin startet das Europäische Taizé-Jugendtreffen. Dazu erwartet die ökumenische Gemeinschaft von Taizé rund 30.000 junge Christen aus ganz Europa.

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Teilnehmer des Europäischen Taizé-Jugendtreffens in Berlin (Foto: dapd)
30.000 Jugendliche aus ganz Europa werden für das Taizé-Treffen erwartetBild: dapd

"Wege des Vertrauens" - so lautet das Motto des diesjährigen Jugendtreffens der Taizé-Bruderschaft, das am Mittwoch (28.12.2011) in Berlin eröffnet wurde. Bis zum 1. Januar wollen rund 30.000 junge Christen aus 70 Ländern zu dem Treffen anreisen. Auf dem Programm des 34. Jugendtreffens stehen Gebete und Gesänge, aber auch Begegnungen mit Vertretern aus Religion und Politik.

Papst Benedikt XVI. (Foto: dapd)
Papst Benedikt XVI. appelliert an die Jugendlichen, Vertrauen aus dem Glauben zu schöpfenBild: dapd

Im Mittelpunkt stehen täglich drei gemeinsame Gebete. Darüber hinaus können etwa 500 Teilnehmer den Deutschen Bundestag besuchen und mit Abgeordneten sprechen. Höhepunkte bilden das ökumenische Taizé-Gebet und -Gesänge am Silvesterabend im Berliner Dom.

Die Großveranstaltungen des Treffens werden im Messegelände am Funkturm abgehalten. Betreut werden die Jugendlichen von 150 Gastkirchen in der deutschen Hauptstadt.

Papst ruft Jugendliche zum sozialen Engagement auf

In einem Grußwort ermunterte Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Es gelte, auf Basis der christlichen Botschaft "Wege des Vertrauens auf der ganzen Welt zu öffnen". Das katholische Kirchenoberhaupt rief die Jugendlichen zu mehr sozialem Engagement auf.

In einer Botschaft, die auf der Taizé-Internetseite veröffentlicht wurde, appellierte Benedikt XVI. zudem an die jungen Christen, sich von "den Fesseln der Angst" zu befreien. Der Glaube gebe ihnen Vertrauen, das ermögliche sich "vielen Herausforderungen und Schwierigkeiten zu stellen, mit denen die Menschen heute konfrontiert sind."

"Menschenbild, in dem jeder Platz hat"

Jugendliche proben für das Taizé-Treffen (Foto: dapd)
Musik und Gebete sind zentrale Punkte des TreffenBild: dapd

Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki betonte, dass das Treffen einen multikulturellen Charakter habe. Die Jugendlichen aus fast allen Ländern Europas wollten einander in Frieden und Freundschaft begegnen. Ihr gemeinsames Menschenbild sei im christlichen Glauben verankert, das niemanden ausgrenze, sagte Woelki im Deutschlandradio Kultur. "Wir haben ein integratives Menschenbild, in dem jeder Platz hat, ob schwarz, ob weiß, ob arm, ob reich." Dies schließe jede Art von Diskriminierung aus.

Der katholische Erzbischof sagte, dass es Aufgabe des Papstes sei, Einheit zu stiften und zu versöhnen. "Im Grunde genommen steht er damit von seinem Amt her genau in der Tradition, für die auch Taizé steht."

Die Glaubensgemeinschaft von Taizé

Taizé ist ein kleiner Ort in der Nähe der französischen Stadt Cluny in der Region Burgund und Sitz der ökumenischen Bruderschaft. Ihr gehören rund hundert Brüder aus mehr als 25 Ländern an, die aus der katholischen Kirche und aus verschiedenen evangelischen Kirchen stammen. Internationale Jugendtreffen veranstaltet die Glaubensgemeinschaft seit 1978 jedes Jahr um Silvester in einer europäischen Großstadt.

Jedes Jahr pilgern rund 200.000 junge Menschen in die ökumenische Gemeinschaft von Taizé in Frankreich. 1949 hatte der französische Ordensbruder Roger Schutz (1915-2005) die Glaubensgemeinschaft gegründet.

Autorin: Naima El Moussaoui (epd, kna, dpa, afp)

Redaktion: Nicole Scherschun