1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Aufwärts - aber wie lange?!

Andreas Becker26. Juli 2002

Am Freitag (26.7.2002) ging es an der Frankfurter Börse zunächst einmal kräftig nach unten. Gegen Nachmittag konnten sich die Standardwerte aber wieder erholen.

https://p.dw.com/p/2VjH
Stärkster Wert: die Aktie des Chemiekonzerns BASFBild: AP

Händler führten dies vor allem auf den Index für das Verbrauchervertrauen zurück, den die Universität Michigan monatlich errechnet. Der ist im Juli zwar gefallen, aber weniger stark als erwartet, und das ist an der Börse eine gute Nachricht. Der Index gilt als wichtiger Konjunkturindikator, der die Stimmung und das Kaufverhalten der Verbraucher im Voraus anzeigt. Die Konsumausgaben machen rund zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung der USA aus.

Der Deutsche Aktienindex DAX gewann 1,7 Prozent auf 3579 Punkte. Am Neuen Markt dagegen verlor der Nemax-50-Index 0,6 Prozent auf 529 Punkte.

Aktien des Chipherstellers Infineon schlossen mit 1,5 Prozent im Minus. Händler führten dies auf schlechte Nachrichten aus Taiwan zurück. Dort hatte der Präsident des Konkurrenten Taiwan Semiconductor die erwartete Erholung des Chip-Marktes in Frage gestellt und einen trüben Ausblick für das laufende Quartal gegeben.

Die Aktien von Siemens konnten rund drei Prozent zulegen. Das Unternehmen hatte am Freitag angekündigt, weiter massiv Stellen zu streichen und Geschäftsteile zu verkaufen. So sollen bei der Tochter Siemens Business Services bis Ende nächsten Jahres noch einmal 2500 Stellen wegfallen. Sieben Teilfirmen werden für 1,7 Mrd. Euro an einen US-Investor verkauft.

Nicht gut sah es dagegen für die Papiere der Bayerischen HypoVereinsbank aus, die ein Prozent verloren. Am Vortag hatte die Bank zum ersten Mal rote Quartalszahlen bekannt geben müssen, in der Folge hagelte es dann negative Kommentare von amerikanischen Investmentbanken.

Stärkster Wert war die Aktie des Chemiekonzerns BASF. Die Titel gewannen fast sieben Prozent. BASF will bis zum Jahresende eigene Aktien im Wert von 500 Millionen Euro zurückkaufen. Anleger erhoffen sich, dass sich dadurch der Gewinn je Aktie erhöht. Nach dem Verkauf seiner Pharmasparte mangelt es BASF auch nicht an Geld für diesen Schritt. Einige Analysten halten weiter Rückkäufe von bis zu 2 Mrd. Euro in den nächsten Jahren für möglich.

Ebenfalls zulegen konnten die Titel des Berliner Pharmaherstellers Schering. Die Zahlen zum zweiten Quartal seien zwar nicht so deutlich wie erwartet gestiegen, sagten Händler. Allerdings treibe auch hier ein Aktienrückkaufprogramm den Kurs. Außerdem hält Schering an seinen Prognosen für das Gesamtjahr fest. Die Schering Aktie schloß mit über fünf Prozent im Plus.

Am Rentenmarkt stieg der REX um 0,16 Prozent auf 114,18 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,2 Prozent auf 109,43 Zähler. Die Umlaufrendite wurde bei 4,52 Prozent festgestellt, zwei Basispunkte niedriger als am Vortag.

Die Schlusskurse der 30 DAX-Werte (in Euro, ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

adidas-Salomon 75,49 (+ 4,49)
Allianz 146,00 (+ 2,75)
BASF 38,35 (+ 2,35)
Bayer 24,70 (+ 1,01)
HypoVereinsbank 19,69 (- 0,19)
BMW 36,85 (+ 0,65)
Commerzbank 11,47 (+ 0,22)
DaimlerChrysler 41,52 (+ 0,27)
Degussa 33,35 (+ 0,56)
Deutsche Bank 56,80 (+ 0,80)
Deutsche Post 9,51 (+ 0,06)
Deutsche Telekom 11,90 (- 0,09)
E.ON AG 47,37 (+ 0,17)
EPCOS 18,50 (- 0,26)
Fresenius Med. Care 39,75 (+ 0,24)
Henkel 61,39 (+ 1,41)
Infineon Techno 14,14 (- 0,21)
Linde 45,64 (+ 0,19)
Lufthansa 11,00 (+ 0,19)
MAN 19,68 (- 0,02)
Metro 25,04 (- 0,42)
MLP 18,85 (- 0,56)
Münchener Rück 186,90 (+ 2,90)
TUI AG 20,15 (+ 0,40)
RWE 32,39 (+ 0,89)
SAP 71,85 (- 0,15)
Schering 49,10 (+ 2,54)
Siemens 49,00 (+ 1,35)
ThyssenKrupp 12,52 (+ 0,13)
VW 40,75 (+ 0,45)

Die Referenzkurse der EZB für einige Devisen. Ein Euro kostet:
1,0008 US-Dollar
117,55 japanische Yen
0,6337 britische Pfund.