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Aus für Russland

Wim Abbink16. Juni 2004

Als erste Mannschaft ist Russland bei der Fußball-EM ausgeschieden. Gastgeber Portugal ist nach dem glanzlosen 2:0-Sieg wieder im Rennen - genau so wie Griechenland und Spanien.

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Rui Costa erzielt das 2:0Bild: AP

Mit einem Pflichtsieg hat Gastgeber Portugal die gewaltigen Erwartungen auf eine erfolgreiche Fußball-Europameisterschaft mühsam aufrechterhalten und Russland als erstes Team aus dem Turnier geworfen. Beim 2:0 (1:0) gegen die seit der 45. Minute dezimierten Russen blieben die Hausherren in Lissabon aber nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Griechenland erneut den Beweis schuldig, dass sie zum Favoritenkreis zählen.

Vor 60.000 Zuschauern im nicht ausverkauften Estadio da Luz trafen Nuno Maniche (7.) und Rui Costa (89.) zum Erfolg der Portugiesen, die am Sonntag (20.6.) gegen Spanien einen weiteren Sieg für den Sprung unter die letzten Acht benötigen. Die enttäuschenden Russen, bei denen Torwart Sergej Owtschinnikow (45.) wegen Handspiels außerhalb des Strafraums die rote Karte sah, warten in diesem Jahr weiter auf den ersten Sieg.

Owtschinnikow
Der russische Torhüter Sergej Owtschinnikow verlässt das Feld nach der ersten roten Karte bei der Fußball-EMBild: AP

Umstrittener Platzverweis

Portugals brasilianischer Weltmeister-Coach Luiz Felipe Scolari hatte aus der peinlichen Auftaktpleite gegen Griechenland Konsequenzen gezogen und seine Mannschaft auf gleich vier Positionen umgestellt. Im Mittelfeld kam wie erwartet Deco an Stelle von Rui Costa zum Zuge - und der Wunschspieler des FC Bayern München führte sich gleich gut ein. Mit einem Traumpass überlistete der Spielmacher Russlands umgekrempelte Hintermannschaft und Maniche vollstreckte freistehend eiskalt zur umjubelten frühen Führung.

In der Folge agierten die Turnier-Gastgeber überlegen, ohne dabei allerdings zwingende Einschussmöglichkeiten herauszuholen. Bei den harmlosen Russen, die vor der Pause keine einzige Torchance hatten, machte sich das Fehlen des von Georgi Jarzew suspendierten Alt-Stars Alexander Mostowoi bemerkbar. Als dessen Ersatzmann Dimitri Loskow kurz vor der Pause einen total verunglückten Rückpass spielte, wurden die Probleme noch größer. Der Torwart versuchte das Leder außerhalb des Strafraums vor Pauleta mit dem Fuß wegzuspitzeln, bekam den Ball aber unglücklich an die Hand und musste vom Feld - eine zweifelhafte Entscheidung des norwegischen Schiedsrichters Hauge.

Russland - Portugal
Tanz um den Ball: Deco (Portugal) und Smertin (Russland)Bild: AP

Portugal bleibt unter Zugzwang

Mit nur zehn Spielern traten die Russen in der zweiten Halbzeit allerdings weitaus gefährlicher auf als in kompletter Besetzung. In der 53. und 58. Minute hatte Andrej Karajka gleich zwei gute Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen. Portugal konnte die Überzahl trotz seiner anfänglichen spielerischen Überlegenheit nicht nutzen, wirkte zunehmend nervös, hätte bei einem Konter in der 64. Minute aber auch alles klar machen können: Ersatzkeeper Malafejew lenkte den Schuss von Superstar Luis Figo indes an den Pfosten. Auch Deco (74.) und wiederum Figo (77.) scheiterten am russischen Torhüter. Erst Rui Costa machte es, nach einer wunderbaren Flanke des eingewechselten Jungstars Ronaldo, kurz vor Schluss besser - und alles klar.

Zuvor hatten sich Griechenland und Spanien in Porto mit einem 1:1-Unentschieden getrennt. Überraschend führen die Griechen von Trainer Otto Rehhagel die Tabelle in der Gruppe A an. Ihnen reicht im letzten Gruppenspiel (Sonntag, 20.6., 18:45 Uhr UTC) gegen Russland ein Unentschieden zum Erreichen des Viertelfinals - ebenso wie Spanien im gleichzeitig stattfindenden Spiel gegen Gastgeber Portugal.