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Auschwitz-Schriftzug wieder da

21. Dezember 2009

Die aus Auschwitz gestohlene, berüchtigte Inschrift "Arbeit macht frei" ist wiedergefunden worden - in drei Teile zersägt. Die polnische Polizei hat wegen des Diebstahls fünf Verdächtige verhaftet.

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Außenansicht des Eingangsbereichs zum nationalsozialistischen Konzentrationslager Auschwitz mit der Inschrift 'Arbeit macht frei' über dem Tor (Foto: dpa)
Eingang zum früheren KZ Auschwitz mit der Inschrift "Arbeit macht frei" (Archivbild)Bild: picture alliance/dpa

Drei Tage nach seinem Diebstahl hat die polnische Polizei das Eingangs-Schild des früheren Konzentrationslagers Auschwitz sichergestellt. Die Inschrift "Arbeit macht frei" sei in drei Teile von je einem Wort zerlegt worden, sagte Polizeisprecher Dariusz Nowak am Montagmorgen (21.12.2009). Bei einem Einsatz im Norden Polens seien außerdem fünf mutmaßliche Diebe festgenommen worden, sagte Polizeisprecherin Katarzyna Padlo. Sie seien zwischen 25 und 39 Jahre alt und würden nun nach Krakau zu Verhören gebracht. Nach ersten Erkenntnissen haben die mutmaßlichen Diebe keinen rechtsextremistischen Hintergrund.

Belohnung ausgesetzt

Eingangsbereich in Auschwitz nach dem Diebstahl (Foto: AP)
Eingang in Auschwitz nach dem DiebstahlBild: AP

Der fünf Meter lange Schriftzug war am Freitag gestohlen worden. Die Tat hatte international Empörung ausgelöst, gilt doch die zynische Inschrift am Eingang des ehemaligen Vernichtungslagers als "das prägende Symbol des Holocausts" (Simon-Wiesenthal-Zentrum). Der Schriftzug sei als "Grabstein für mehr als eine Million Juden" von größter historischer Bedeutung für die Welt, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Die polnische Polizei hatte nach dem Diebstahl eine Großfahndung eingeleitet und auch die Kontrollen an Grenzen und Flughäfen verschärft. Zudem wurde eine Belohnung von fast 30.000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter und zum Wiederauffinden des Schriftzuges führen. Der polnische Präsident Lech Kaczynski forderte seine Landsleute auf, bei der Suche nach dem Schriftzug zu helfen. In Auschwitz wurde nach dem Diebstahl eine Kopie aufgehängt.

Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau

Auschwitz war 1940 zunächst als Konzentrationslager für polnische Widerstandskämpfer errichtet worden. Später kam das drei Kilometer entfernte Vernichtungslager Birkenau hinzu. Zwischen 1940 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten in den Gaskammern von Auschwitz mehr als eine Millionen Menschen, die meisten Opfer waren osteuropäische Juden. Die eiserne, 40 Kilogramm schwere Inschrift hing am Eingang des so genannten Stammlagers von Auschwitz und war von Gefangenen hergestellt worden. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Lager.

Autor: Dirk Eckert (afp, ap)

Redaktion: Gerd Winkelmann