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Ausgangssperre wird in Bagdad weitgehend eingehalten

24. Februar 2006
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Die von der irakischen Übergangsregierung nach der jüngsten Eskalation der Gewalt verhängte Ausgangssperre für Bagdad und drei Provinzen ist am Freitagvormittag (24.2.2006) in der Hauptstadt weitgehend eingehalten worden. Ein Mitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur in Bagdad berichtete, die größeren Straßen seien nahezu menschenleer. Einkäufe in der eigenen Nachbarschaft seien nach dem Verständnis der Bürger von der bis 16 Uhr (Ortszeit) geltenden Ausgangssperre allerdings nicht betroffen.

Mit der außergewöhnlichen Maßnahme, die für Bagdad und die Provinzen Dijala, Babil und Salaheddin verhängt wurde, sollen die Gläubigen zwei Tage nach der Zerstörung der Goldenen Moschee in Samarra an der Teilnahme an den Freitagsgebeten in den Moscheen gehindert werden. So will die Regierung weitere Gewalttaten nach den Gebeten verhindern. Der Anschlag auf eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten am Mittwoch (22.2.) hatte eine beispiellose Welle der Gewalt ausgelöst. Bis Donnerstag waren landesweit die Leichen von mehr als 100 erschossenen Zivilisten gefunden worden, die offenbar Vergeltungsaktionen zum Opfer gefallen waren.