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Aussicht auf Einigung über Schuldenschnitt

20. Januar 2012

Die Gespräche der griechischen Regierung mit den Privatbanken über einen Schuldenschnitt für das hoch verschuldete Land kommen offenbar voran. Regierungschef Papademos sprach von "substanziellen" Beratungen.

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Symbolbild Schuldenschnitt (Foto: DeFodi.de)
Athen will einen SchuldenschnittBild: picture-alliance/DeFodi

In Athen verdichten sich die Hinweise darauf, dass jetzt rasch eine Einigung mit den Banken über den dringend benötigten freiwilligen Schuldenschnitt gefunden werden könnte. Nach einem Treffen von Ministerpräsident Lucas Papademos mit dem Chef des Internationalen Bankenverbandes IIF, Charles Dallara, hieß es, die Verhandlungen würden an diesem Freitag fortgesetzt. Der IIF sprach in einer Erklärung von "fruchtbaren Debatten" seiner Unterhändler in Athen.

Griechenland ist auf einen Schuldenschnitt dringend angewiesen, um eine Staatspleite abzuwenden. Private Gläubiger wie Banken, Versicherungen und Hedge-Fonds sollen auf 50 Prozent ihrer Forderungen verzichten und so die griechische Schuldenlast um hundert Milliarden Euro verringern.

Hedgefonds drohen mit Klage

Widerstand kommt nach einem Bericht der "New York Times" allerdings von Hedge-Fonds. Sie drohten mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, sollten sie per Gesetz zu einem Forderungsverzicht gezwungen werden, schreibt das Blatt. Papademos hatte ebenfalls in der "New York Times" mit einem Gesetz gedroht, falls keine Einigung über einen Schuldenschnitt auf dem Verhandlungsweg zustande kommen sollte.

Der Schuldenschnitt ist Voraussetzung dafür, dass Internationaler Währungsfonds und Europäische Union Gelder aus dem im Oktober beschlossenen zweiten Griechenland-Hilfspaket im Volumen von 130 Milliarden Euro freigeben. Ohne neue Hilfszahlungen droht Athen im März die Staatspleite, wenn auslaufende griechische Staatsanleihen im Volumen von 14,5 Milliarden Euro nicht bedient werden können.

wl/sc (dpa, afp)