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Macquarie will Techem

23. Oktober 2006

Die australische Bank Macquarie will den Energiedienstleister Techem kaufen. Das umworbene Unternehmen sagt erstmal nichts dazu. Die Australier haben kürzlich schon das britische Wasserunternehmen Thames Water gekauft.

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Wenn das Wasser durch den Hahn rauscht, zählt Techem mit
Wenn das Wasser durch den Hahn rauscht, zählt Techem mitBild: picture-alliance/dpa

Der deutsche Energiedienstleister Techem ist der Bank Macquarie rund 1,1 Milliarden Euro wert. Die Australier legten am Montag (23.10.2006) ein Übernahmeangebot für Techem vor, wie aus einer Erklärung des Macquarie-Fonds MEIF II hervorgeht.

Der Infrastrukturfonds der Bank will den Techem-Aktionären 44 Euro in bar je Anteilsschein zahlen. Der Preis bedeute einen Aufschlag von 18,9 Prozent auf den durchschnittlichen Börsenkurs der vergangenen drei Monate, sagte der für die europäischen Infrastrukturfonds zuständige Direktor Martin Stanley.

Angeblich keine Pläne für Restrukturierungen

MEIF II sei ein langfristig orientierter Eigentümer. Nach einer Übernahme sollten Sitz und Marke des Energiedienstleisters erhalten bleiben. Es gäbe zudem keine Pläne für weitere Restrukturierungsmaßnahmen bei Techem, hieß es bei dem Investor weiter.

Techem will erst prüfen

Techem wollte zunächst keine klare Stellung nehmen. "Wir prüfen das Übernahmeangebot und werden es dann so schnell wie möglich kommentieren", sagte ein Pressesprecher am Montag. Techem beschäftigt rund 2400 Mitarbeiter und betreut in Deutschland die Wasser, Wärme- und Stromversorgung von rund 7,3 Millionen Immobilien, etwa bei Wartung und Abrechnung. Das Unternehmen fuhr im Geschäftsjahr 2004/2005 einen Gewinn von knapp 40 Millionen Euro ein.

Macquarie und die 100-prozentige Tochter MEIF II halten der Mitteilung zufolge derzeit bereits einen Anteil von 17 Prozent an Techem. Die noch ausstehende Abwicklung erfolgter Aktienkäufe sowie die von Techem gehaltenen eigenen Aktien würden die Stimmrechte noch auf ein höheres Niveau heben, wie es hieß.

Macquarie will dranbleiben

MEIF II habe bereits Treffen mit dem Techem-Vorstand abgehalten und sei weiter um eine Zustimmung zu der Übernahme bemüht. Der Bank sei klar, dass das deutsche Unternehmen unabhängig bleiben will. Die Techem-Führung habe Macquarie klar gemacht, dass sie die Pläne "tendenziell nicht unterstützt", teilte die Bank am Montag auf ihrer Internet-Seite mit.

Die auf Investitionen in Infrastruktur-Unternehmen spezialisierte Bank Macquarie hatte erst eine Woche zuvor zusammen mit einem Konsortium die britische RWE-Tochter Thames Water für knapp zwölf Milliarden Euro übernommen. (kap)