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Autofahrer demonstrieren gegen Putin

29. Januar 2012

Mit einer ausgefallenen Form des Protestes haben tausende Russen gegen Ministerpräsident Putin und für faire Wahlen demonstriert. Sie fuhren mit ihren Autos stundenlang auf der Moskauer Stadtautobahn.

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Auto eines Demonstranten mit weißen Luftballons (Foto: AP/dapd)
Weiße Luftballons gegen PutinBild: dapd

Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich rund 3000 Fahrzeuge an dem Autokorso, die Polizei sprach von 300. Die Demonstranten fuhren in ihren mit weißen Bändern und Ballons versehenen Fahrzeugen drei Stunden lang hupend auf dem 16 Kilometer langen Gartenring rund um die Moskauer Innenstadt und sorgten für massive Staus. Auch am Straßenrand zeigte die Opposition mit Plakaten und weißen Bändern Flagge.

Aufruf von Künstlern und Journalisten

Die Aktion mit dem Namen "Weißer Ring" wurde von der im Internet aktiven "Liga der Wähler" organisiert. Die von Journalisten, Schriftstellern und Künstlern gegründete Bewegung setzt sich für einen fairen Ablauf der Präsidentenwahl am 4. März ein. Dort will Putin, der bereits von 2000 bis 2008 russischer Staatschef war, erneut für das Präsidentenamt kandidieren. Sein Sieg gilt als sicher. Der jetzige Staatspräsident Dmitri Medwedew soll dann Regierungschef werden.

Nach der umstrittenen Parlamentswahl vom 4. Dezember sieht sich Führung in Moskau mit der größten Protestbewegung konfrontiert, seit Putin im Jahr 2000 das erste Mal Staatschef wurde. Es gab mehrere Massendemonstrationen gegen mutmaßlichen Wahlbetrug. Diese neue Oppositionsbewegung hat Weiß zu ihrer Farbe erklärt. Die Regierungspartei "Einiges Russland" verlor bei der Wahl ihre Zwei-Drittel-Mehrheit, konnte die absolute Mehrheit aber knapp behaupten. Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa stellten "häufige" Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung fest.

wl/uh (afp,dapd)