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Katastrophe

Autofahrer rast in Melbourne in Menschenmenge

21. Dezember 2017

Mitten im WeihnachtsrummeI ist ein Pkw-Fahrer im australischen Melbourne mit hohem Tempo in eine Gruppe von Passanten gefahren. Es gab viele Verletzte. Der Täter wird als drogensüchtig und psychisch krank geschildert.

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Auto fährt in Australien in Menschenmenge
Bild: Reuters/L. Ascui

Die Ermittler in Melbourne sprachen von einer "vorsätzlichen" Aktion. Der Fahrer soll mit einem Geländewagen der Marke Suzuki über eine rote Ampel gefahren und in eine Fußgängergruppe gerast sein, als diese gerade den größten Zebrastreifen in Richtung der Bahnstation überquerte. Nach Medienberichten wurden bei dem Aufprall vor der Station Flinders Street in der australischen Metropole mindestens 19 Menschen verletzt. Mehrere Verletzte wurden umgehend in Krankenhäuser gebracht. Darunter befindet sich ein Kleinkind, das ernsthafte Kopfverletzungen erlitten hat.

Kein Terrorverdacht

Die Polizei nahm den Fahrer fest. Verbindungen zur terroristischen Szene wurden zunächst ausgeschlossen. Bei dem 32-Jährigen handele es sich um einen australischen Staatsbürger afghanischer Abstammung, teilte der geschäftsführende Polizeichef Shane Patton mit. Der Täter ist demnach wegen seines Drogenkonsums und massiver psychischer Probleme bekannt. 

Polizeisprecher berichteten zudem von wiederholten Verkehrsvergehen des Festgenommenen. Auch sei ein kleinerer Überfall aus dem Jahr 2010 aktenkundig.  

Karte Melbourne Flinders Street DEU


Der Sender Sky News Australien meldet, der Geländewagen sei erst zum Stehen gekommen, als er gegen einen Poller prallte. Auf den Straßen in dem Geschäftsviertel der zweitgrößten Stadt des Landes herrschte wegen des Weihnachtsgeschäfts reges Treiben. Die Polizei sperrte das umliegende Areal großräumig ab.

Ähnlicher Vorfall im Januar

Der Vorfall ähnelt einem anderen vom Januar, als ein Fahrer am selben Ort zu einer Fahrt ansetzte und in einer beliebten Fußgängerzone in Passanten raste. Sechs Menschen wurden damals getötet, 30 erlitten Verletzungen. Dem Fahrer wird sechsfacher Mord vorgeworfen. Auch dieser Vorfall vom Januar wird nicht als Terrorakt behandelt. Dennoch wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.

In Europa hatte es zuvor mehrere Anschläge gegeben, die mit Fahrzeugen verübt wurden, auch in Berlin. Bei dem Attentat am 19. Dezember 2016 auf einen Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz tötete der Attentäter zwölf Menschen und verletzte etwa 70.

sc/kle/stu (afp, APE, dpa, rtr)