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Aylan Kurdis Verwandte sind in Kanada

29. Dezember 2015

Das Foto des ertrunkenen dreijährigen Aylan wurde zum Emblem der Flüchtlingskrise. Seine Familie wagte die Flucht übers Mittelmeer, weil Kanada angeblich Asyl verweigert hatte. Jetzt sind Aylans Verwandte in Kanada.

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Bild: picture alliance/D.Dyck/The Canadian Press

Aylans seit 1992 in Kanada lebende Tante Tima Kurdi empfing am Flughafen von Vancouver mit Tränen in den Augen ihren Bruder Mohammed, dessen Ehefrau Ghusan und deren drei Kinder. Der dreijährige Aylan war zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder ertrunken, als die Familie in einem Boot von der Türkei nach Griechenland unterwegs war. Aylans Leichnam wurde Anfang September an einem türkischen Strand entdeckt. Ein Foto des im Sand liegenden toten Jungen ging um die Welt und wurde zum Symbol für die Flüchtlingskrise.

Allein Aylans Vater, Abdullah Kurdi, überlebte das Unglück. Er kehrte nach dem Verlust seiner Angehörigen zunächst nach Syrien zurück und lebt derzeit im nordirakischen Erbil. Vergangene Woche rief er die Welt zur Aufnahme von Syrern auf.

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Bild: picture-alliance/AP Photo/DHA

Kritik an Kanadas Flüchtlingspolitik - Kehrtwende unter Trudeau

Nach der Tragödie wurden die kanadischen Behörden dafür kritisiert, einen Asylantrag von Aylans Familie abgelehnt zu haben. Diese bestritten allerdings, einen solchen Antrag erhalten zu haben. Tima Kurdi räumte dann ein, dass sie nur für die Familie ihres Bruders Mohammed gebürgt habe, mangels Geld aber nicht auch für die ihres anderen Bruders Abdullah. Sie dankte nun den kanadischen Behörden und ausdrücklich Premierminister Justin Trudeau dafür, "die Türen" für Flüchtlinge zu öffnen.

Die seit Anfang November amtierende liberale kanadische Regierung hat eine Kehrtwende in der Flüchtlingspolitik vorgenommen. Sie kündigte an, noch bis Jahresende 10.000 syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Aufgrund organisatorischer Probleme musste sie dieses Ziel allerdings verschieben. Bis Ende Februar sollen 25.000 syrische Flüchtlinge in Kanada aufgenommen werden. Die meisten von ihnen haben Privatleute oder Wohltätigkeitsorganisationen als Paten.

tön/fab (afp/dpa)