1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bücher aus der Texttankstelle

30. Juli 2002

Leihbibliotheken entdecken ein neues Betätigungsfeld: Sie sammeln erste Erfahrungen mit eBooks. Noch ist das Angebot klein und Renner wie Harry Potter suchen die Leser vergeblich.

https://p.dw.com/p/2WE2
Bild: AP

Die meisten Leser machen bisher noch einen weiten Bogen um elektronische Bücher. Für die Darstellung der so genannten eBooks braucht man ein spezielles Lesegerät, und das besitzen immer noch die Wenigsten. Auf eine insgesamt positive Resonanz stießen aber Bibliotheken, die ihren Nutzern das eBook testweise zum Ausleihen anboten.

Leihgebühr von fünf Euro

Zu ihnen gehört das Medien- und Informationszentrum Biberach/Riss in Baden-Württemberg, wo das "Rocket eBook" des Herstellers Gemstar für eine Versicherungspauschale von fünf Euro ausgeliehen werden kann. Das Gerät ist mit acht aktuellen Romanen bestückt. Für die Hardware mussten rund 300 Euro ausgegeben werden, in die Bücher-Software investierte die Bibliothek 170 Euro. "Für die Zukunft wäre es natürlich sinnvoll, wenn die Softwarepreise noch mehr sinken würden und damit zusätzlichen Anreiz schaffen, auf das elektronische Schmökern umzusteigen", erklärte die Biberacher Bibliothek in einem Beitrag für die jüngste Ausgabe der Fachzeitschrift "BuB".

Die Highlights fehlen

Die ersten Erfahrungen zeigten, "dass sich sehr viele Benutzer für das eBook interessieren und sich das neue Lesegerät auch gern von unserem Bibliothekspersonal an der Information erklären lassen". Vermisst werden von den Nutzern jedoch Sachbücher mit Praxiswert. Außerdem fehlen bisher "die absoluten Highlights: eine Harry-Potter-Edition oder eine digitalisierte Ausgabe des neuesten Baudolino-Romans von Umberto Eco ist bisher noch nicht erhältlich".

Buch mit Zukunft

Für die Zukunft stellen sich die Biberacher Buchfreunde vor, "dass Bibliotheken eBook-Editions bestimmter Verlage auf einem extra Server zur Verfügung stellen". Die Nutzer könnten diese dann gegen eine Lesegebühr downloaden.

Eine solche "Texttankstelle" wird auch von der Stadtbibliothek Duisburg vermisst, wo ebenfalls eBooks ausgeliehen werden können. Bei der Stadtbibliothek Köln heißt es, dass die Einbeziehung von eBooks in den Ausleihbetrieb zwar "alles andere als leicht" ist. Dennoch wird auch hier eine Zukunft für das elektronische Buch gesehen. AP/(pg)