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Bach-Porträt enthüllt

12. Juni 2015

Beim Eröffnungskonzert des Bachfests sorgte die Enthüllung des einzigen authentischen Porträts von Johann Sebastian Bach für eine freudige Überraschung. Nach 265 Jahren ist das Gemälde nach Leipzig zurückgekehrt.

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Eines der beruehmtesten Portraets des Komponisten Johann Sebastian Bach nach Leipzig zurueckgekehrt
Bild: Imago

Sämtliche Bilder, die heute von Bach bekannt sind, gehen auf dieses Gemälde aus dem Jahr 1748 zurück. Es ist ein Werk des Leipziger Malers Elias Gottlob Hausmann.

Der ehemalige Besitzer, der US-amerikanische Musikwissenschaftler Dr. William H. Scheide, hatte das Gemälde an das Bach-Archiv Leipzig vererbt. In einer privaten Zeremonie wurde es an Scheides Wohnsitz im Frühjahr 2015 dem Leipziger Bürgermeister Burkhard Jung sowie dem Präsidenten und dem Direktor des Leipziger Bach-Archivs, Sir John Eliot Gardiner und Peter Wollny, überreicht.

In Hausmanns Schatten Motetten gelernt

Gardiner selbst hat eine einzigartige Beziehung zu dem Gemälde. Sein früherer Besitzer Walter Jenke, ein jüdischer Flüchtling aus Deutschland, hatte Gardiners Vater gebeten, während des Zweiten Weltkriegs auf das Bild aufzupassen. "Während meiner Kindheit in Dorset bin ich mehrfach täglich an dem berühmten Hausmann-Porträt vorbeigegangen," sagte der englische Dirigent und Musikforscher. "Es war die Zeit, als ich Bachs Motetten auswendig lernte."

Der Leipziger Bürgermeister Burkhard Jung zeigte sich hocherfreut, dass das Bild zurück an die Stätte kam, wo Bach lange Zeit lebte und wirkte. "Von Leipzig über Schlesien, Dorset und Princeton - und jetzt wieder zurück. Dass dieses Portrait nach Leipzig zurückkehrt, ist ein großes Geschenk," sagte er sichtlich bewegt und Gardiner fügte hinzu: "Ein großer Moment für die Stadt Leipzig."

Am 13. Juni wird das Gemälde, dessen Wert auf 2,5 Millionen Euro geschätzt wird, zum Bach-Museum in Leipzig überführt und dort dauerhaft ausgestellt.

rf/ suc (epd, Bach-Archiv Leipzig)