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Ballack macht den Traum wahr

25. Juni 2002

Das Spiel gegen Südkorea ist überstanden, der Traum vom Finale wahr geworden: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht am kommenden Sonntag (30.6.) im japanischen Yokohama im Endspiel der WM 2002.

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Ballacks Siegestreffer - Deutschland wieder ohne GegentorBild: AP

Mit einem 1:0 gegen den Gastgeber Südkorea qualifizierte sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) allen Widerständen und Kritiken zum Trotz zum siebten Mal für ein WM-Endspiel. Gegner dort ist die Türkei oder Rekord-Weltmeister Brasilien, mit dessen vier Titeln die Mannschaft von Teamchef Rudi Völler gleichziehen könnte. Die Türkei und Brasilien stehen sich am Mittwoch (26. Juni 2002) in Saitama/Japan im anderen Semifinale gegenüber.

Siegestreffer in der 75. Minute

Matchwinner vor 65.256 Zuschauern im World Cup Stadium von Seoul war ausgerechnet Michael Ballack: Der Leverkusener erzielte in der 75. Minute den Siegtreffer.
Neuville hatte die Vorarbeit geleistet, in einer Phase, als die
deutsche Mannschaft die zwischenzeitlich eroberte Kontrolle über die Partie wieder zu verlieren schien. Pech für den Torschützen Ballack: Im Finale ist er nach einem Foul an Lee Chun Soo wegen der zweiten Gelben Karte gesperrt.

Zwölf Jahre nach dem bislang letzten von drei deutschen
WM-Triumphen (1954, 1974, 1990) und nur zwei Jahre nach dem Desaster bei der Europameisterschaft (Vorrunden-Aus) ist der aktuellen DFB-Auswahl damit trotz beschränkter Mittel das wohl bemerkenswerteste Comeback einer deutschen Nationalmannschaft gelungen. Und Teamchef Völler
feiert unterdessen einen Einstand wie 1986 Franz Beckenbauer, der zwei Jahre nach seiner Amtsübernahme bis ins WM-Finale kam (2:3 gegen Argentinien).

Rudis erfolgreiche Elf

Mit seiner Aufstellung lieferte Völler wieder mal eine kleine
Überraschung ab. Zur angekündigten Viererkette gehörte neben Torsten Frings, Thomas Linke und Christoph Metzeler, der auf die linke Seite rückte, auch Carsten Ramelow. Christian Ziege blieb draußen, dafür stand Marco Bode in der Anfangs-Elf. Dietmar Hamann war rechtzeitig fit geworden und übernahm den Defensiv-Part im Mittelfeld.

Ramelow hatte überraschend auch die erste Chance der Partie, als er nach 80 Sekunden im Strafraum auftauchte, Südkoreas Torhüter Lee Woon-Jae den Schuss des Leverkuseners allerdings parierte. Der Schlussmann der "Red Devils" konnte sich in der 17. Minute erneut auszeichnen, als er gegen die zunächst bedächtig aber konzentriert angreifende deutsche Mannschaft einen Schuss von Oliver Neuville von der Strafraumgrenze parierte.

Die Deutschen kontrollierten das Spiel

Auf der Gegenseite war es wieder einmal Oliver Kahn, der früh einen Rückstand verhinderte, als er einen Schuss von Lee Chun-Soo glänzend parierte (8.). Die DFB-Auswahl begann nervös und leistete sich viele Abspielfehler im Mittelfeld, wo Ballack lange Zeit wieder kaum in Erscheinung trat. "In der ersten Viertelstunde konnten wir das Tempo nicht ganz annehmen", sagte DFB-Trainer Michael Skibbe, der gemeinsam mit Rudi Völler in der 70. Minute Miroslav Klose (Rippenprellung) durch Oliver Bierhoff ersetzen musste.

Nach rund 25 Minuten aber kam die deutsche Mannschaft immer besser ins Spiel. Mit Angriffen über die Flügel und Flanken in den Strafraum der wesentlich kleiner gewachsenen Südkoreaner versuchte sie die Abwehr zu knacken: Dies hatte zumindest den Erfolg, dass die Deutschen die Partie weitgehend kontrollierten und die Asiaten oft unter Druck standen und einige brenzlige Situationen zu überstehen hatten.

Ab der 65. Minute drückten die Südkoreaner mit letzter Kraft auf's Tempo. Doch gerade, als die Partie zu kippen schien, spurtete Neuville auf der rechten Seiten auf und davon und fand in der Mitte einen völlig frei stehenden Ballack. Sid/(fro)