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Ban fordert Kurswechsel in der Klimapolitik

23. September 2014

Beim UN-Klimagipfel in New York soll ein neuer Versuch gestartet werden, die globale Erwärmung zu bremsen. UN-Generalsekretär Ban sprach bei der Eröffnung von der größten Herausforderung der Menschheit.

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UN-Generalsekretär Ban eröffnet die die UN Klimakonferenz in New York (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Don Emmert/AFP/Getty Images

Der Klimawandel ist nach den Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die größte Gefahr in der Geschichte der Menschheit. "Wir haben uns noch nie solch einer Herausforderung gegenüber gesehen. Die menschlichen, ökonomischen und ökologischen Kosten des Klimawandels werden bald untragbar sein", sagte Ban zur Eröffnung des Klimagipfels der Vereinten Nationen in New York. Wir müssen die Welt bei dieser Frage auf einen neuen Kurs bringen.

"Der Klimawandel bedroht den so hart errungenen Frieden, unseren Wohlstand und die Chancen für Milliarden Menschen. Er ist die prägende Aufgabe unserer Zeit. Unsere Antwort wird die Zukunft entscheiden. Dazu brauchen wir jede Hand", sagte Ban. "Eine emissionsarme Zukunft wird eine bessere Zukunft sein. Sauberer. Gesünder. Gerechter. Stabiler. Nicht für einige, für alle." Der UN-Generalsekretär forderte alle Regierungen auf, bis zum Klimagipfel in Paris zum Ende des nächsten Jahres "ernsthafte Zusagen" zur Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes zu machen.

Obama beim Klimagipfel (foto: Reuters)
Obama beim KlimagipfelBild: Reuters/Mike Segar

Obama macht sich für Klimaschutz stark

Nach Ansicht von US-Präsident Barack Obama müssen die USA und China die führenden Nationen beim Klimaschutz werden. Vorangehen, das sei etwas, was große Nationen tun müssten, sagte er beim UN-Klimagipfel. Die USA hätten als größte Wirtschaftsmacht und zweitgrößter Verschmutzer eine besondere Verantwortung. Allerdings müssten alle Staaten mitmachen und ihren Anteil übernehmen, auch die Entwicklungs- und Schwellenländer. "Wenn wir etwas machen und andere nicht, verzerrt das den Wettbewerb." Von allen Herausforderungen wie "Terrorismus, Instabilität, Ungerechtigkeit, Krankheiten", werde keine das 21 Jahrhundert so prägen, wie der Klimawandel. "Wir müssen reagieren", mahnte Obama, "andernfalls verurteile man die nächsten Generationen zu einer Zukunft, die sie nicht bewältigen könnten."

Auch der Vorsitzende des Weltklimarats (IPCC), Rajendra Pachauri, rief am UN-Sitz in New York die internationale Gemeinschaft eindringlich zu mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel auf. "Unsere Zeit zum Handeln läuft aus", sagte Pachauri. Ansonsten drohten unter anderem Wasser- und Lebensmittelmangel. Geld sei keine Ausrede. "Uns wird gesagt, dass der Kampf gegen den Klimawandel zu teuer sein wird. Das stimmt nicht. Wartet ab, bis wir die Rechnung für das Nichthandeln bekommen."

Hochrangigstes Klimatreffen seit Kopenhagen 2009

Am UN-Klimagipfel nehmen Staats- und Regierungschefs aus mehr als 100 Ländern teil. US-Präsident Barack Obama wird teilnehmen, sein französischer Kollege François Hollande und die chinesische Regierungsspitze. Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt sich durch ihre Umweltministerin Barbara Hendricks und Entwicklungsminister Gerd Müller vertreten.

Auch Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind zu den Beratungen eingeladen, die den Bemühungen um ein globales Klimaschutzabkommen für die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls neuen Schub verleihen sollen. Es soll Ende 2015 bei der UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedet werden und 2020 in Kraft treten. Ziel ist eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf zwei Grad. Der Gipfel im Vorfeld der jährlichen UN-Generaldebatte ist aber nicht Teil der formalen Verhandlungen unter der UN-Klimarahmenkonvention.

Beim Klimagipfel 2009 in Kopenhagen war keine Einigung auf konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase zustande gekommen. Die bloße Absichtserklärung des damaligen Treffens, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, wird von vielen Experten als unzureichend kritisiert.

qu/det (dpa, afp)