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Ban fordert mehr Einsatz fürs Klima

25. Mai 2009

UN-Generalsekretär Ban hat die Weltwirtschaft zu einem stärkeren Engagement gegen den Klimawandel aufgerufen. Zu viele Unternehmen würden "nur Däumchen drehen", kritisierte Ban.

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Ban Ki Moon bei Kopenhagener Klimakonferenz (Foto: AP)
Der UN-Generalsekretär: Allein auf weiter Flur?Bild: AP

Unternehmen sollten die "Avantgarde" eines beispiellosen Bemühens für eine Wirtschaft werden, die "sauberer und nachhaltiger" sei, forderte Ban Ki Moon am Sonntag (24.05.2009) auf einem "Weltwirtschaftsgipfel zum Klimawandel" in Kopenhagen.

Eine "klare Botschaft"

Ban Ki Moon (Foto: AP)
Ban Ki Moon: Klimaschutz hat "Top-Priorität"Bild: AP

Die Industrie müsse die Regierungen dazu bringen, den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid weiter zu drosseln, anstatt dagegen zu arbeiten. "Für diejenigen, die direkte oder indirekte Lobbyarbeit gegen den Klimaschutz betreiben, habe ich eine klare Botschaft: Ihre Ideen sind nicht mehr aktuell und Ihnen rennt die Zeit davon", sagte der ranghöchste Vertreter der Vereinten Nationen vor mehr als 500 Führungskräften aus aller Welt.

An dem dreitägigen Treffen in der dänischen Hauptstadt beteiligen sich auch weltweit tätige Großunternehmen wie der Chiphersteller Intel, die Lebensmittelkonzerne PepsiCo und Nestle, der Mineralölkonzern BP und der deutsche Technologiekonzern Siemens.

Intelligente Investitionen flössen mittlerweile in "grüne" Wirtschaftsprojekte, fügte Ban hinzu. Die bisherige billionenschwere Subventionierung fossiler Brennstoffe nannte er eine Verschwendung. Dies sei so, als würde man in faule Immobilien investieren. Eine solche Politik bedrohe die globalen Güter, angefangen von der öffentlichen Gesundheit bis hin zur Lebensmittelsicherheit.

Gore: "Kein politischer Wille"

Al Gore (Foto: AP)
Will keine Zeit mehr verlieren: Al GoreBild: AP

Ebenso wie Ban forderte auch der frühere US-Vizepräsident und Umweltaktivist Al Gore die Wirtschaft auf, sich für den Erfolg des Kopenhagener UN-Klimagipfels im Dezember einzusetzen. "Wir können nicht irgendwann später handeln, auch nicht erst im nächsten Jahr. Es muss jetzt passieren", betonte Gore, der für seinen Kampf gegen den weltweiten Klimawandel den Friedensnobelpreis erhalten hat. "Um die Zukunft zu retten, haben wir alles Nötige außer dem politischen Willen dazu", meinte Gore.

Auf dem UN-Klimagipfel Ende dieses Jahres, zu dem Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet werden, soll ein Nachfolgeabkommen für das sogenannte Kyoto-Klimaschutzprotokoll vereinbart werden. Dieses läuft 2012 aus. Die Europäische Union strebt bis zum Jahr 2020 eine Reduzierung ihrer Treibhausgase um mindestens 20 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 an. (wa/se/afp/ap/dpa/rtr)