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UN-Generalsekretär warnt vor Klimakatastrophe

7. Dezember 2015

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon drängt beim Weltklimagipfel auf ein verbindliches Abkommen. Ende der Woche könnte es soweit sein. Aber die internationale Gemeinschaft streitet weiterhin über zentrale Punkte.

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UN-Generalsekretär Ban Ki Moon beim Weltklimagipfel in Paris (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/S. Mahe

"Uns droht die Klimakatastrophe"- mit diesen alarmierenden Worten hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Staatengemeinschaft beim Weltklimagipfel in Paris dazu aufgefordert, sich auf ein substanzielles Klimaabkommen zu einigen. "Die Entscheidungen, die Sie hier in Paris treffen werden, werden über Jahrhunderte spürbar sein", mahnte Ban. Die Welt erwarte mehr als halbgare Maßnahmen und schrittweise Annäherungen. Bis Freitag wollen die Vertreter aus fast 200 Staaten sich auf ein Klimaschutzabkommen einigen.

Erklärtes Klimaziel der internationalen Gemeinschaft ist es, die Erderwärmung auf ein beherrschbares Maß von zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Eine Minimalforderung, findet Ban. Deshalb sollten schon vor dem Jahr 2020 alle fünf Jahre die nationalen Klimaschutzziele auf den Prüfstand gestellt und möglichst angehoben werden.

"Die Zeit der Entscheidungen ist gekommen", mahnte auch der französische Außenminister Laurent Fabius als Präsident des UN-Gipfels an. Die Zeit dränge, aber immerhin gebe es "eher eine positive Spirale" bei den Verhandlungen. So haben sich die Vertreter der Staaten am Wochenende auf den Entwurf für ein Abkommen geeinigt. Dieser enthält aber noch erheblichen Klärungsbedarf.

Entwicklungsländer und Industrieländer feilschen ums Klima

Ein zentraler Streitpunkt sind die Zahlungen an die Entwicklungsländer für Klimaschutzmaßnahmen und zur Bewältigung der nicht mehr zu verhindernden Folgen des Klimawandels. Die Industrieländer haben grundsätzlich zugesagt, ab 2020 jährlich hundert Milliarden Dollar (93 Milliarden Euro) dafür bereitzustellen, wobei das Geld sowohl aus Staatsetats als auch aus der Privatwirtschaft kommen soll.

Die Entwicklungsländer weisen die Industriestaaten regelmäßig auf ihre historische Verantwortung für die Erderwärmung hin. Die Industrieländer heben ihrerseits hervor, dass auch Schwellenländer, insbesondere China und Indien, mittlerweile zu den größten Treibhausgas-Emittenten weltweit zählen. Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks verhandelt im Auftrag der EU über die Frage, wie sich die Pflichten der Industrie- und Entwicklungsländer unterscheiden sollen


vk/wl (afp, dpa, epd, rtr)