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Banken geben Schaeffler Zeit

18. August 2009

Das durch die Übernahme von Continental in eine Schieflage geratene Familienunternehmen Schaeffler hat sich mit den Banken auf eine neue Finanzierung geeignet. Schaeffler sieht sich damit auch bei Conti am Ziel.

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Fahnen mit den Logos der Firmen der Schaeffler Gruppe (Foto: AP)
Fahnen mit den Logos der Firmen der Schaeffler Gruppe vor der Zentrale in Herzogenaurach (Archivbild)Bild: AP

Die bestehenden zwölf Milliarden Euro schweren Kredite der Banken würden in zwei Tranchen aufgeteilt, teilte Schaeffler am Dienstag (18.08.2009) in Herzogenaurach mit. Eine sei für das operative Geschäft vorgesehen und habe eine Laufzeit von 4,5 Jahren, die andere verbleibe auf der Holding-Ebene und werde nach spätestens sechs Jahren fällig.

Bis zu drei Jahre Zeitgewinn

Damit gewinnt Schaeffler zwei bis drei Jahre zusätzliche Zeit zur Rückzahlung seiner Schulden. "Wir haben mit der Einigung über das Finanzierungskonzept einen zentralen Meilenstein erreicht, um die Schaeffler-Gruppe in den nächsten Jahren erfolgreich weiter zu entwickeln", heißt es in einer Mitteilung von Finanzvorstand Klaus Rosenfeld. "Zugleich erfüllen wir mit dem Konzept eine weitere wichtige Voraussetzung für eine mögliche Zusammenführung von Schaaeffler mit der Continental AG.“

Firmenchefin Maria-Elisabeth Schaeffler mit Sohn Georg (Foto: dpa)
Firmenchefin Maria-Elisabeth Schaeffler mit Sohn Georg (Archivbild)Bild: picture-alliance/ dpa

Die fränkische Familienfirma hatte sich mit der Übernahme des drei Mal größeren und ebenfalls hoch verschuldeten Autozulieferers Continental übernommen. Der Schuldenberg wuchs auf die besagten zwölf Milliarden Euro. Da die Schulden angesichts der Absatzkrise in der Autoindustrie derzeit nicht bedient werden können, drohte das Familieinunternehmen, unter dem Druck der roten Zahlen zusammenzubrechen. Schaeffler hält eine knappe Mehrheit an Conti selbst und hat zudem knapp 40 Prozent bei Banken geparkt.

Machtkampf entschieden

Vor diesem Hintergrund hatten sich Schaeffler und Conti monatelang einen erbitterten Machtkampf geliefert. Erst in der vergangenen Woche einigten sich beide Seiten auf einen grundlegenden Umbau der Conti-Spitze. Neuer Vorstandschef wurde der der bisherige Schaeffler-Manager Elmar Degenhart. Er löste Karl-Thomas Neumann ab, der nach nicht einmal einem Jahr mit einer Abfindung von 7,4 Millionen Euro ausgeschieden ist. Im Gegenzug soll der Schaeffler-Berater Rolf Koerfer mittelfristig seinen Posten als Aufsichtsratschef bei Conti aufgeben.

Die Börse reagierte mit Erleichterung auf die Nachrichten auf Herzogenaurach. "Damit steht die Übernahme von Conti durch Schaeffler", sagte Marktanalyst Heino Ruland der Nachrichtenagentur Reuters. Die Conti-Aktien schossen um bis zu 11,5 Prozent auf 24,80 Euro nach oben und machten damit ihre Verluste der vorangegangenen drei Handelstage wieder wett. (wl/as/rtr/dpa/ap)

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