1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Banken: Schlechte Noten für Online-Angebot

17. Oktober 2016

Drei von vier Kunden haben im vergangenen Jahr via Internet über ihren Computer Bankgeschäfte getätigt. Dabei wird das Online-Angebot der Bankbranche hierzulande schlechter bewertet als im weltweiten Durchschnitt.

https://p.dw.com/p/2RJ1P
Symbolbild Online Banking
Bild: Imago/Niehoff

Nur 26 Prozent der Bankkunden geben dem Online- und Mobilangebot der Geldhäuser in Deutschland einer Studie zufolge im Vergleich zu anderen Branchen eine Topnote, wie aus der am Montag veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens EY (Ernst & Young) hervorgeht. Damit landen die Finanzhäuser in Deutschland auf Platz fünf hinter Reiseanbietern, der Unterhaltungsbranche, dem Einzelhandel und der Telekommunikation. 

Den Angaben zufolge haben 28 Prozent der deutschen Kunden in den vergangenen zwölf Monaten Finanzprodukte online ober mobil von einem anderen Dienstleister als einer Bank bezogen. Weltweit schätzen Bankkunden das Digitalangebot ihrer Institute deutlich besser ein: 44 Prozent vergaben eine Topnote. Weltweit wurden 52.000 Bankkunden befragt, darunter etwa 2000 in Deutschland. 

Vertrauen in Banken weltweit gesunken

Löchriges Vertrauen

Auch mit dem Vertrauen in die Branche steht es der Studie zufolge acht Jahre nach dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise nicht zum Besten. In Deutschland sagen 37 Prozent der Kunden, dass ihr Vertrauen in den vergangenen zwölf Monaten gesunken sei. Gestiegen ist es danach nur bei elf Prozent.

"Wir sehen diese schlechten Werte insbesondere in den Krisenländern im südeuropäischen Raum", sagte Ulrich Trinkhaus, Co-Autor der Studie von der Unternehmensberatung Ernst and Young im Gespräch mit der DW. Allerdings würden in Deutschland im Hinblick auf das Vertrauen in die Hausbank sehr hohe Werte erzielt. In Europa liege nur die Schweiz vor Deutschland. Und auch im weiteren internationalen Vergleich seien die Werte sehr hoch. "Man muss differenzieren zwischen Wahrnehmung der Bankenindustrie an sich und der Wahrnehmung der eigenen Hausbank, mit der die Kunden ihre Bankgeschäfte betreiben", so Trinkaus.

So zählt laut der Studie jeder zweite Bundesbürger auf seine Hausbank. Drei von Vier sehen in der klassischen Filialbank ihren wichtigsten Finanzdienstleister vor der Direktbank (20 Prozent) und Nicht-Banken (16 Prozent). Nur jeder Fünfte ist allerdings der Ansicht, dass die Produkte und Dienstleistungen auf seine Bedürfnisse zugeschnitten sind.

ul/iw (dpa)